Mit einem System der individuellen Risikobewertung will die Allianz die Preise in der Industrieversicherung stabiler und für Kunden transparenter gestalten. „Wir werden die Preise am Risiko orientieren und an nichts anderem“, sagte Reinhard Schwarz, Vorstand der Allianz Versicherung, auf der Hauptversammlung des Deutschen Versicherungs-Schutzverbands (DVS). Der DVS ist der Interessenverband der Industrie in Versicherungsfragen.
Die Industrieversicherung bescherte den Versicherern lange Zeit Verluste, die sie über Erträge aus Privatkundengeschäft und Kapitalanlagen ausglichen. In den vergangenen Jahren zogen die Prämien an, 2003 und 2004 fuhr die Branche satte technische Gewinne ein. Die Allianz will sich offenbar dem Trend der markteinheitlichen Preisentwicklung entziehen, der auch das Bundeskartellamt auf den Plan gerufen hatte.
Marktgetriebene Preissenkungen will das Unternehmen nicht mitmachen, auch wenn das zum Weggang von Kunden führt. „Wir haben in der letzten Erneuerungsrunde schmerzhafte Verluste erlitten“, berichtete Schwarz. Wenn man nur über die Preise wachsen wolle, gehe das zu Lasten der Profitabilität. Die Allianz lasse in ihre Kalkulation zunehmend internationale Erfahrungen einfließen. „Wir dürfen uns nicht nur auf deutsche Erkenntnisse stützen.“
Das Kartellverfahren und dubiose Provisionspraktiken zumindest in den USA hätten das Verhältnis zwischen der Industrie und den Versicherern getrübt, sagte DVS-Geschäftsführer Günter Schlicht. Notwendig sei jetzt die „Wiederherstellung von Vertrauen in einen funktionierenden Wettbewerb und eine nachvollziehbare Kostenstruktur“.
Quelle: Financial Times Deutschland
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