Der New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer und der Versicherungsaufseher der USA, Howard Mills, haben gestern Zivilklage gegen die American International Group (AIG) erhoben. Nach US-Recht können Behörden Zivilklage im Namen der Bürger erheben, die geschädigt wurden. AIG ist der nach Börsenkapitalisierung weltgrößte Versicherer.
Spitzer und Mills erklärten, die Beklagten hätten zahlreiche Bilanzfälschungen vorgenommen und die AIG-Aktionäre damit bewusst hintergangen. Beklagt sind neben AIG auch Ex-Chef Maurice Greenberg, der im März nach 37 Jahren im Amt gehen musste, und Finanzchef Howard Smith.
Spitzer und Mills werfen ihnen vor, mit „zahlreichen betrügerischen Transaktionen“ das Versicherungsgeschäft der AIG besser dargestellt zu haben als es tatsächlich war. Dadurch sei der Aktienkurs nach oben manipuliert worden. Es habe mindestens zwei Scheintransaktionen mit dem Rückversicherer Gen Re gegeben, die Investoren glauben machen sollten, die AIG-Reserven seien größer als sie tatsächlich waren.
„Diese Transaktionen hat Greenberg persönlich in Telefongesprächen mit dem Chef der Gen Re vorgeschlagen und ausgehandelt“, heißt es. Greenberg wird auch vorgeworfen, durch direkte Anweisungen an AIG-Aktienhändler den Kurs manipuliert zu haben. Zudem habe AIG jahrzehntelang illegal Prämien aus der Arbeiterunfallversicherung als sonstige Haftpflichtprämie verbucht und so Steuern vermieden.
Quelle: Financial Times Deutschland
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