Die Münchener Rück hat gestern 11,4 Millionen Allianz-Aktien im Wert von rund 1,1 Mrd. Euro verkauft und damit ihren Anteil von acht Prozent auf unter fünf Prozent gesenkt. Zu Einzelheiten wollte das Unternehmen nicht Stellung nehmen. Analysten gehen davon aus, das es die Aktien über die Investmentbank Goldman Sachs für 98,70 Euro verkauft hat. Der Buchgewinn dürfte mehrere Hundert Millionen Euro betragen, Analysten der HypoVereinsbank schätzten ihn gestern auf über 500 Mio. Euro. Die Allianz-Aktien fielen um 1,2 Prozent auf 98,15 Euro, Münchener Rück um 0,7 Prozent auf 88,35 Euro.
Die Münchener Rück hatte bereits angekündigt, ihren Anteil weiter senken zu wollen. „Ziel war das De-Risking“, sagte eine Sprecherin. Durch die Reduzierung ihrer Anteile an einzelnen Unternehmen will das Unternehmen das Risiko verringern, durch Probleme dieser Firmen wie in der Vergangenheit selbst in Schwierigkeiten zu kommen. Analysten und Rating-Agenturen drangen in den letzten Jahren auf eine solche Risikoreduzierung.
Der weltgrößte Rückversicherer hielt jahrzehntelang 25 Prozent an der Allianz, die ihrerseits mit demselben Prozentsatz an der Münchener Rück beteiligt war. Carl Thieme, der 1880 die Münchener Rück gründete, spielte 1889 auch die entscheidende Rolle bei der Errichtung der Allianz. Erst mit den Transaktionen zur Übernahme der Dresdner Bank durch die Allianz 2001 begannen beide Gruppen den Abbau ihrer Beteiligungen. Die Allianz hält noch 9,4 Prozent an der Münchener Rück und dürfte den Anteil ebenfalls senken.
Quelle: Financial Times Deutschland
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