Finanzvertrieb bestätigt schwache Quartalszahlen
Von Herbert Fromme, Köln Der Finanzvertrieb AWD prüft derzeit ein Aktienrückkaufprogramm. Der Vorstand erklärte, dass er sich von der letzten Hauptversammlung die Genehmigung ge holt habe, bis zu zehn Prozent des Grundkapitals von 38,5 Mio. Euro zurückzukaufen. Die Aktie des Hannoveraner Finanzvertriebs legte gestern daraufhin um 3,3 Prozent auf 23,15 Euro zu. AWD gab gestern die offiziellen Zahlen für das dritte Quartal und die ersten drei Quartale 2005 bekannt. Vorläufige Daten hatte das Unternehmen bereits am 6. Oktober genannt und damit eine Gewinnwarnung verbunden – der Kurs war um 18 Prozent eingebrochen. Der Gewinn sank in den ersten neun Monaten um 24 Prozent auf 25,7 Mio. Euro, der Umsatz ging um 5,9 Prozent auf 448 Mio. Euro zurück. Vor allem in Deutschland spürte der Vertrieb die Zurückhaltung der Kunden, hier sackte der Umsatz um 16,6 Prozent auf 233 Mio. Euro ab.
AWD-Chef Carsten Maschmeyer machte erneut die vorgezogene Bundestagswahl und die damit verbundene Unsicherheit verantwortlich. Die Kunden hätten ihr Geld kurzfristig auf niedrig verzinsten Sichteinlagen geparkt. Maschmeyer war nach dem Kursabsturz im Oktober in die Kritik geraten. Er hatte im März 7,6 Millionen Stück, das entspricht 20 Prozent der Aktien, für je 31 Euro verkauft und dafür 235,6 Mio. Euro erlöst. Kritiker warfen ihm vor, schon damals von den kommenden Schwierigkeiten gewusst zu haben. Die Maschmeyer-Familie hält jetzt 31 Prozent.
Für das vierte Quartal kündigte AWD wieder steigende Umsätze an, für das Gesamtjahr mindestens 600 Mio. Euro, 2004 waren es 691 Mio. Euro. „Kein Unternehmen der Branche kann nach den Vorzieheffekten des vergangenen Jahres in die Nähe der Vorjahreszahlen kommen“, sagte ein Sprecher.
Quelle: Financial Times Deutschland
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