Ecclesia vermittelt vor allem für Kliniken sowie kirchliche und soziale Einrichtungen
Von Ilse Schlingensiepen Jahrelang galt die Haftpflichtversicherung von Krankenhäusern als gefährlich für Versicherer – hohe Risiken standen zu niedrigen Prämien gegenüber. Viele Unternehmen zogen sich aus diesem Segment zurück. Inzwischen hat sich der Markt wieder stabilisiert, berichtet Manfred Klocke, Geschäftsführer des Ecclesia Versicherungsdienstes. Deutsche Kliniken laufen nicht Gefahr, ohne Versicherungsschutz in diesem für sie zentralen Bereich dazustehen, sagt er. „Die Ecclesia-Gruppe hat bis jetzt noch für jedes Krankenhaus eine Deckung gefunden.“ Ecclesia arbeitet hier mit 12 bis 14 Versicherern zusammen. „Wir stellen eine gefestigte Partnerschaft fest. Die Versicherer, die jetzt im Markt aktiv sind, wollen dort auch bleiben.“
Der in Detmold beheimatete Versicherungsmakler Ecclesia gehört zu den führenden Anbietern im deutschen Markt und sieht sich als drittgrößten Makler. Das Unternehmen ist spezialisiert auf das Kundensegment der Kirchen und kirchennahen Organisationen – hier ist der Name Programm -, sowie soziale Einrichtungen und Krankenhäuser. Gesellschafter der Ecclesia sind die Evangelische Kirche in Deutschland, der Caritasverband und die Diakonie. Beim Gruppenmitglied Union Versicherungsdienst ist es der Paritätische Wohlfahrtsverband. Mit ihren 950 Mitarbeitern in Deutschland, Österreich und der Schweiz erzielt die Gruppe einen Provisionsumsatz von rund 90 Mio.Euro.
Nach Angaben von Klocke hat Ecclesia 900 Haftpflichtpolicen von Krankenhäusern im Portfolio und nimmt jedes Jahr 7500 neue Arzthaftpflichtschäden entgegen. „Wir beobachten die Bewegungen des Marktes konsequent.“ Die Haftpflichtversicherung ist im Bereich der Krankenhäuser das spektakulärste Segment, aber nicht das einzige. Das Maklerunternehmen vermittelt von der Feuerversicherung über die Betriebsunterbrechung bis zur Altersvorsorge alle relevanten Deckungen. „Die größten Brände in Kliniken haben wir reguliert“, sagt Klocke. Ecclesia deckt als Makler für rund 1200 Häuser 50 Prozent des Marktes ab.
Da das Gesundheitswesen ständigen Änderungen und häufig auch politischen Eingriffen unterworfen ist, ist von den Maklern in diesem Bereich Flexibilität gefordert. „Wir müssen erkennen, wo für die Kliniken Handlungsdruck entsteht“, sagt er. Die Umstellung der Krankenhausvergütung auf Fallpauschalen findet auch auf der Versicherungsseite ihren Niederschlag. Am 1. Januar 2005 hat Ecclesia mit einer Umstellung bei der Tarifierung der Haftpflichtprämien begonnen: Sie bemessen sich nicht mehr nach der Zahl der Betten, sondern nach der Zahl der Behandlungsfälle in einer Klinik. Der Vorteil für die Kunden: Versicherung und Abrechnung mit den Krankenkassen funktionieren nach denselben Prinzipien, zwischen beiden Bereichen gibt es keinen Systembruch. „Wir haben die Umstellung initiiert und in den Markt gebracht“, so Klocke. Die großen Versicherungsanbieter seien dem Makler dabei gefolgt. „Wir haben schon über 400 Policen umgestellt.“
Im kirchlichen und karitativen Bereich zählt die Gruppe 20 000 Einrichtungen zu ihren Kunden. Auch hier profitiere der Makler davon, dass er über seine Gesellschafter das Ohr eng am Geschehen hat, sagt Klocke.
Ecclesia setzt nicht nur auf Spezialisierungen, sondern hat auch ein Standbein im gewerblichen Sektor. Hier hat sich die Gruppe 2004 durch den Erwerb von 49 Prozent des Versicherungsmaklers von DaimlerChrysler verstärkt. Die anderen 51 Prozent liegen beim Management des Maklers. Die Gesellschaft sei eine gute Ergänzung der Ecclesia-Palette, sagt Klocke. „Der Zukauf ist ein Signal für eine noch breitere Aufstellung unserer Gruppe.“ Die Deas Deutsche Assekuranz-Makler GmbH erziele im Markt gute Neugeschäftserfolge.
Zitat:
“ „Die größten Brände inKliniken haben wir reguliert“ “ – Manfred Klocke,Ecclesia Versicherungsdienst –
Quelle: Financial Times Deutschland
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