Umbau soll Allianz-Gewinn um 600 Mio. Euro steigern

Vorstand schiebt Aussagen über Sparziele hinaus

Von Herbert Fromme, Köln Die Allianz erwartet ab 2009 jährliche Ergebnisverbesserungen von „dauerhaft 600 Mio. Euro“ als Ergebnis des Umbaus ihrer deutschen Töchter. Das sagte Konzernchef Michael Diekmann in einem Interview mit der eigenen Pressestelle, das er und Gerhard Rupprecht am Freitag im Intranet veröffentlichen ließen. Rupprecht ist seit Januar Vorsitzender der Deutschland-Holding, in der die Allianz ihre deutschen Versicherer gebündelt hat.

Am Wochenende äußerten sie sich außerdem in zwei Interviews. Rupprecht sprach mit der „FAZ“, Diekmann mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Am 8. Februar führt die Allianz eine Sonder-Hauptversammlung zu ihrer Fusion mit der italienischen Tochter RAS durch.

Im Intranet-Text sagte Rupprecht, die 600 Mio. Euro seien nicht einfach Personalabbau. „So einfach können Sie das nicht rechnen.“ Das hänge vom Wachstum ab. „Wie viel wir insgesamt sparen können und welchen Anteil daran die Sachkosten und die Personalkosten haben werden, dazu kann ich Ihnen heute noch keine präzisen Zahlen nennen.“ Rupprecht hatte in einem Brief an die Mitarbeiter im November Zahlen zum Arbeitsplatzabbau bis Ende 2005 angekündigt, die Bekanntgabe kürzlich aber auf Juli 2006 verschoben. Dass der Konzern eine Schätzung über Ergebnisverbesserungen veröffentlicht, aber angibt, keine Werte über einen möglichen Arbeitsplatzabbau zu haben, sieht Rupprecht nicht als Widerspruch. Die Ergebnisschätzungen müssten in der Projektarbeit erst erhärtet werden. Klar ist die Zahl für den Vertriebsinnendienst. Dort fallen 700 von 2100 Stellen weg.

Nach Angaben aus Versicherungskreisen ging das Topmanagement bei Beginn der Projektarbeiten von einem Abbau von 7000 bis 8000 Stellen über drei Jahre bei den deutschen Versicherern aus. Rupprecht bestritt in der FAZ erneut, dass diese Zahlen in der Allianz-Führung genannt wurden.

Zitat:

„So einfach können Sie das nicht rechnen“ – Gerhard Rupprecht, Allianz Deutschland –

Quelle: Financial Times Deutschland

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