Rückversicherer bleibt bei Prognose aber vorsichtig
Von Ilse Schlingensiepen, Köln Die Münchener Rück hat mit einem starken Quartalsergebnis die Analysten überrascht. Das Gewinnziel von 2,6 bis 2,8 Mrd. Euro für das Gesamtjahr will der Rückversicherer aber nicht anheben. „Die Prognose ist realistisch und gewiss nicht euphorisch“, sagte Finanzchef Jörg Schneider gestern. Faktoren wie eine negative Entwicklung auf den Kapitalmärkten oder Naturkatastrophen könnten das Ergebnis aber noch negativ beeinflussen, sagte er.
Rückversicherer decken einen Großteil der Risiken der Erstversicherer ab, die das direkte Geschäft mit den Endkunden machen. Die Münchener Rück, lange Zeit Weltmarktführer, ist die Nummer zwei hinter der Swiss Re, seit die Schweizer GE Insurance Solutions übernommen haben. Vor allem über die Ergo-Gruppe haben die Münchner auch ein starkes Standbein in der Erstversicherung.
In den ersten drei Monaten 2006 erzielte die Münchener Rück 979 Mio. Euro Gewinn, eine Steigerung um 41,7 Prozent. „Dank ausgezeichneter Ergebnisse aus Versicherungsgeschäft und Kapitalanlage haben wir schon mehr als ein Drittel des Jahressolls eingefahren“, sagte Schneider. Analysten hatten mit deutlich weniger gerechnet, JP Morgan etwa mit 771 Mio. Euro. Beim Ziel von 15 Prozent Rendite auf das Risikokapital hat das Unternehmen mit 5,6 Prozent im ersten Quartal das Soll ebenfalls übererfüllt.
„Das gute Ergebnis ist vor allem getragen durch das Schaden-/Unfallgeschäft“, sagte Schneider. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass die Gesellschaft eine höhere Belastung durch Großschäden zu verkraften hatte.
Sie kosteten insgesamt 274 Mio. Euro, nach 251 Mio. Euro im Vorjahr. In der Schaden-/Unfall-Rückversicherung verbesserte sich die Schaden-Kosten-Quote von 96,5 Prozent auf 92,2 Prozent. Das sei auf die gute Qualität des gezeichneten Geschäfts zurückzuführen.
Die Prämieneinnahmen fielen um 1,2 Prozent auf 10,0 Mrd. Euro. Das war vor allem auf den Verkauf der Karlsruher-Gruppe zurückzuführen. In der Rückversicherung stiegen die Beitragseinnahmen um 2,6 Prozent auf 6,0 Mrd. Euro.
Quelle: Financial Times Deutschland
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