Krankenversicherer will 2006 überproportional wachsen
Von Ilse Schlingensiepen, Wuppertal Im enger werdenden Markt der privaten Krankenversicherer (PKV) setzt die Barmenia Krankenversicherung auf die Preispolitik. Durch stabile Beiträge will das Unternehmen für die Kunden attraktiv sein – auch für die, die bislang bei der Konkurrenz versichert waren.
Die PKV-Branche steht unter Druck. Die zur Zeit diskutierten Reformmodelle fürs Gesundheitswesen würden die Abschaffung ihres Kerngeschäftsfelds Vollversicherung bedeuten. Ständig steigende Beiträge bringen die Versicherer zusätzlich in die Defensive.
„Wir legen sehr großen Wert auf Beitragssatzstabilität“, sagte Vorstandschef Josef Beutelmann. Im vergangenen Jahr habe die Barmenia bei mehr als 85 Prozent der Versicherten die Beiträge gesenkt. Zum 1. Januar 2006 gab es eine Erhöhung um durchschnittlich 1,7 Prozent. „Damit lagen wir um 1,8 Prozentpunkte besser als der Markt.“
Möglich sei die Zurückhaltung bei den Prämien durch das verstärkte Engagement auf der Ausgabenseite, sagte Beutelmann. So betreut die Barmenia intensiv Patienten mit schweren neurologischen Erkrankungen, bietet chronisch Kranken spezielle Programme und kontrolliert Krankenhausrechnungen und Arzneimittelverordnungen. Durch diese Maßnahmen konnte die Gesellschaft 2005 die Ausgaben um 21,8 Mio. Euro senken.
Beutelmann ist optimistisch, dass die Barmenia 2006 stärker wachsen wird als die Branche insgesamt. „Wie werden unser Vertriebspotenzial weiter ausbauen und den Service optimieren.“ In der Krankenversicherung erhält die Barmenia 71 Prozent des Geschäfts über freie Vermittler und 29 Prozent über die eigenen Vertreter. Die Zahl der voll- und zusatzversicherten Personen soll von 885 000 auf eine Million steigen. „Aktuell haben wir schon 936 000.“
Die Beitragseinnahmen des Unternehmens stiegen 2005 um moderate 2,0 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro. Zwar sei die PKV insgesamt mit 3,4 Prozent stärker gewachsen. „In der Branche kommen zwei Drittel des Zuwachses durch Beitragsanpassungen. Bei uns ist das Wachstum ausschließlich neugeschäftsbedingt“, sagte Beutelmann.
Quelle: Financial Times Deutschland
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