Arval soll Versicherer mit Rabatten betrogen haben

Ermittlungen gegen Leasingfirma bei Werkstätten

Von Herbert Fromme, Köln D ie Staatsanwaltschaft München hat im Zuge ihrer Ermittlungen gegen die Leasingfirma Arval wegen Versicherungsbetrugs auch bei Reparaturwerkstätten und Autoglasereien Nachforschungen angestellt. Das bestätigten Betreiber der FTD. „Dabei ging es um Abrechnungen mit Arval“, sagte ein Werkstattleiter.

Wie berichtet ermitteln die Staatsanwälte gegen Tero Tapala, den Deutschland-Geschäftsführer der Leasingfirma Arval. Arval gehört zu der französischen Bank BNP Paribas. Das Unternehmen versteht sich als herstellerunabhängiger Anbieter für Kunden, die Firmenwagen und Dienstfahrzeuge ohne eigene Verwaltung benötigen.

Zu Arvals Dienstleistungen gehören die Versicherung sowie die Abwicklung der Reparaturen nach Unfällen. Arval Deutschland kam Ende 2005 auf einen Bestand von 33 808 Fahrzeugen.

„Arval hat Preisnachlässe ausgehandelt, die auf separaten Gutschriften ausgewiesen, aber mit der Rechnung verschickt wurden“, sagte ein Betriebsinhaber. Die Nachlässe hätten bis zu 40 Prozent bei Windschutzscheiben und 25 Prozent bis 30 Prozent bei Unfallreparaturen ausgemacht. Arval habe dann den reduzierten Betrag überwiesen. Das Unternehmen soll aber die ungekürzte Rechnung bei den Versicherern eingereicht haben – deshalb laufen die Ermittlungen wegen Betrugs. Arval wollte nicht Stellung nehmen.

Arval sei kein Einzelfall, hieß es in den Werkstattbetrieben. Auch andere Leasing-Firmen gingen ähnlich vor. „Allerdings wollen einige jetzt von den Sofortgutschriften auf Jahresend-Boni umstellen“, sagte ein Manager.

Bisher hat kein Versicherer angegeben, durch Leasingfirmen geschädigt worden zu sein. Eine entscheidende Frage dürfte deshalb sein, ob Versicherer oder Makler von den Praktiken wussten. Die Arval-Versicherungsverträge hat der Rosenheimer Versicherungsmakler Iffoxx vermittelt.

Zitat:

„Dabei ging es um Abrechnungen mit Arval“ – Werkstattleiter –

Quelle: Financial Times Deutschland

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