Vor drei Jahren war er genau der Richtige. Uwe Schroeder-Wildberg kam 2003 als Finanzchef zu MLP, wurde Anfang 2004 sogar Nachfolger von Bernhard Termühlen als Vorstandschef. Nach dem Visionär, der sich heillos in Vorwürfen von Bilanzmanipulation oder zumindest kreativer Darstellung der Ergebnisse verheddert hatte, kam ein nüchterner Zahlenmensch, Typ Controller. Vorher war er Finanzvorstand bei Consors, davor Manager bei Südzucker. Bei MLP sorgte er für mehr Transparenz, räumte mit dubiosen Rückversicherungsdeals auf und sorgte für Verlässlichkeit im Umgang mit der Öffentlichkeit.
Jetzt muss Schroeder-Wildberg MLP aus einer ganz anderen Krise holen. Wahrscheinlich ist das die schwierigere Aufgabe. Er muss mit einer Mischung aus Anfeuerung und Druck die lahmende Vertriebskraft der Vertreter wieder aktivieren und die Delle im Neugeschäft wettmachen – und das alles, während ein neuer Vertriebschef gesucht und eingearbeitet wird.
Noch kann man sich Schroeder-Wildberg schwer als begeisternden Motivator der Truppen in der Vertriebsschlacht vorstellen. Er selbst hat nie Finanzprodukte vertrieben – wenn man davon absieht, dass er seit 2004 die MLP-Aktie verkaufen muss. Das aber war bisher nur ein mittelmäßiger Erfolg. Herbert Fromme
Quelle: Financial Times Deutschland
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