Hannover Rück denkt über Kauf von Scottish Re nach

Operativer Gewinn steigt im ersten Halbjahr um 30 Prozent

Von Herbert Fromme, Köln Der zur Talanx-Gruppe gehörende Rückversicherer Hannover Rück erwägt eine Übernahme des Geschäfts der angeschlagenen Scottish Re. Das sagte Finanzchefin Elke König in einer Telefonkonferenz. Hannover Rück prüfe diese Möglichkeit genauso wie andere Chancen für externes Wachstum, sagte sie.

Scottish Re hat den Geschäftssitz auf Bermuda und ist vor allem in der Lebensrückversicherung in den USA tätig. Das Unternehmen verlor am 31. Juli nach einer drastischen Gewinnwarnung und einer Herabstufung durch die Rating-Agenturen drei Viertel seines Börsenwerts. Inzwischen hat sich der Kurs wieder etwas erholt. Klar aber ist, dass Scottish Re dringend frisches Geld braucht, um wieder ein akzeptables Rating zu erzielen.

Hannover-Rück-Chef Wilhelm Zeller hatte in der Vergangenheit mehrfach erklärt, dass sein Unternehmen am Zukauf von Beständen in der Lebensrückversicherung weiterhin interessiert ist. Allerdings dürfte der viertgrößte Rückversicherer der Welt nicht der einzige Bieter sein, wenn sich das Scottish-Re-Management für einen Verkauf und nicht für eine Kapitalerhöhung entscheidet.

Die Hannover Rück meldete für das erste Halbjahr 2006 einen Anstieg des operativen Gewinns von 30 Prozent auf 450 Mio. Euro. Allerdings behielt 2006 das Finanzamt davon einen größeren Teil ein als im Vorjahr, auch Minderheitsaktionären stand mehr zu. So stieg der Konzernüberschuss nach Steuern nur um 4,2 Prozent auf 257 Mio.Euro. Die Aussagekraft unterjähriger Zahlen bei Versicherern und Rückversicherern ist bei Experten aber umstritten, viele halten sie wegen der hohen Exponierung der Branche für wenig aussagekräftig.

Zeller sagte, Hannover Rück werde im vollen Jahr 2006 die angekündigten 15 Prozent Eigenkapitalrendite erreichen, das wären 450 Mio. Euro. Voraussetzung ist, dass es zu keiner Großschadenbelastung über dem langjährigen Durchschnitt kommt. 2005 musste Zeller die Gewinnerwartung von 430 Mio. Euro bis 470 Mio. Euro Eurowegen der Hurrikans mehrfach reduzieren. Schließlich erzielte das Unternehmen noch 49 Mio. Euro.Euro

Quelle: Financial Times Deutschland

Dieser Beitrag ist nur für Premium-Abonnenten vom Versicherungsmonitor persönlich bestimmt. Das Weiterleiten der Inhalte – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Bitte bedenken Sie: Mit einer von uns nicht autorisierten Weitergabe brechen Sie nicht nur das Gesetz, sondern sehr wahrscheinlich auch Compliance-Vorschriften Ihres Unternehmens.

Diskutieren Sie mit