DBV-Winterthur büßt bei Autopolicen deutlich ein

Künftige Axa-Tochter rechnet mit weniger Gewinn

Von Herbert Fromme, Köln Der Wiesbadener Versicherungskonzern DBV-Winterthur hat im ersten Halbjahr 2006 einen Rückgang der Prämieneinnahmen in der Schaden- und Unfallversicherung um 7,4 Prozent auf 419 Mio. Euro hinnehmen müssen. Vor allem der starke Preiswettbewerb in der Autoversicherung habe sich negativ ausgewirkt und zu vielen Kündigungen geführt, teilt das Unternehmen im Halbjahresbericht mit. Seit Einführung eines „preisorientierten Tarifs“ steige das Neugeschäft wieder.

Die Gruppe rechnet für 2006 mit einem Jahresgewinn von „voraussichtlich über 100 Mio. Euro“. Damit würde das Ergebnis deutlich unter den 138 Mio. Euro des Jahres 2005 liegen. Hauptgrund ist die geringere Realisierung von Gewinnen aus Kapitalanlagen. Im ersten Halbjahr konnte die Gruppe das Vorjahresergebnis noch um 14,6 Prozent übertreffen und meldete 89 Mio. Euro.

Die Schweizer Winterthur-Gruppe und damit auch die deutsche DBV-Winterthur wurden im Juni von Credit Suisse an den französischen Axa-Konzern verkauft. Noch müssen die Kartellbehörden zustimmen, vorher kann der Konzern die Integration seiner deutschen Tochter in Köln mit dem Wiesbadener Versicherer nicht vollziehen. Zahlen über den Arbeitsplatzabbau gibt es noch nicht.

„Die DBV-Winterthur präsentiert sich zurzeit in bester Verfassung“, teilte der Vorstand unter Leitung des früheren Axa-Vorstandsmitglieds Frank Keuper mit. Vor dem Hintergrund des Verkaufs komme es darauf an, die Verunsicherung bei Mitarbeitern, Kunden und im Vertrieb so gering wie möglich zu halten.

Die Gruppe verbuchte Beitragseinnahmen von 1,9 Mrd. Euro, ein moderater Anstieg um 1,8 Prozent. Er ist weitgehend Preiserhöhungen in der Krankenversicherung und dem Zuwachs bei der niederländischen Lebensversicherungstochter zu verdanken. Im deutschen Markt blieb die Lebensversicherung konstant bei 686 Mio. Euro.

Zitat:

„Die DBV-Winterthur präsentiert sich in bester Verfassung“ – Vorstandschef Keuper –

Quelle: Financial Times Deutschland

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