Das größte Geschäftsfeld der Anbieter ist die so genannte Warenkreditversicherung. Damit schützen sich Unternehmen vor den finanziellen Folgen für den Fall, dass ein Kunde die Rechnung für gelieferte Waren oder erbrachte Dienstleistungen wegen Zahlungsunfähigkeit nicht begleicht. Ist der Kunde pleite, zahlt der Versicherer den größten Teil der Rechnung und übernimmt die Forderung. Die Anbieter prüfen die Risiken genau. Sie unterhalten riesige Datenbestände und arbeiten mit Auskunfteien zusammen, um die Wahrscheinlichkeit eines Forderungsausfalls zu bestimmen. Für diese Prüfung müssen Unternehmen Gebühren zahlen.
Bei der Kautionsversicherung stellt der Anbieter eine Bürgschaft oder Garantie für den Kunden. Sie hat in der Bauwirtschaft sowie im Anlagen- und Maschinenbau eine große Bedeutung. In Deutschland dürfen zum Beispiel Bauherrn einen Teil der Rechnungssumme bis zum Ende der Gewährleistungsfrist als Sicherheit einbehalten, damit ein auftretender Mangel auch bei Insolvenz des ausführenden Unternehmens behoben werden kann. Das schränkt die Liquidität der Firmen ein. Deshalb übertragen sie das Gewährleistungsrisiko gegen Geld auf den Versicherer.
Mit der Vertrauensschadenversicherung schützen sich Unternehmen gegen die finanziellen Folgen krimineller Handlungen ihrer Mitarbeiter. Plündert ein Angestellter die Firmenkonten mit gefälschten Schecks und verspielt das Geld im Kasino, zahlt der Versicherer den Schaden. Eine Spezialform dieser Verträge ist die Computermissbrauchsversicherung.
Anja Krüger
Quelle: Financial Times Deutschland
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