Converium hofft auf raschen Verkauf des US-Geschäfts

Vorstandschefin Beale erklärt Krise für beendet

Von Herbert Fromme, Monte Carlo Der Rückversicherer Converium ist bereit, sein in Abwicklung befindliches US-Geschäft auch mit Verlust zu verkaufen. „Wir würden einen kurzfristigen Verlust hinnehmen, um einen mittelfristigen Gewinn zu erzielen“, sagte die Vorstandsvorsitzende Inga Beale der FTD.

Mit einem solchen Verkauf könnte der Rückversicherer die dringend benötigte Rating-Verbesserung voranbringen. Die Rating-Agentur Standard & Poor’s hatte am 16. August eine Erhöhung der für einen Rückversicherer eigentlich unakzeptablen Bewertung von „BBB+“ auf das ersehnte „A“ in Aussicht gestellt, aber zwei Bedingungen genannt. Converium müsse sein US-Geschäft glatt verkaufen, also keine Garantien oder ähnliches übernehmen, und Probleme mit der US-Börsenaufsicht wegen der Änderung von Jahresabschlüssen aus der Welt schaffen. Converium war vor zwei Jahren wegen US-Spätschäden aus den Jahren 1997 bis 2001 in eine schwere Krise geraten. Daraufhin hatte das Unternehmen dort das Neugeschäft aufgegeben, zurzeit wickelt es den Bestand ab.

„Wir haben mehrere Interessenten für das US-Geschäft“, sagte Beale. Einen Zeitrahmen für den Verkauf wollte sie nicht nennen. Trotz des momentanen Ratings habe Converium „exzellentes Geschäft“ gewonnen. „Wir erfahren viel Unterstützung durch unsere Kunden“, sagte sie. Die Erstversicherer wollten ihren Rückversicherungsschutz diversifizieren.

Beale sagte, das Unternehmen wolle den Anteil der Lebens-Rückversicherung von jetzt 17 auf mehr als 20 Prozent dauerhaft erhöhen. Geografisch wolle das Unternehmen, das in den USA kaum noch tätig ist, vermehrt in Asien und Lateinamerika arbeiten. Der Schwerpunkt liegt in Europa. „Unsere Krise ist vorbei“, sagte Beale, die im Februar 2006 ihren Posten übernommen hat.

Zitat:

„Wir erfahren viel Unterstützung durch unsere Kunden“ – Inga Beale, Converium –

Quelle: Financial Times Deutschland

Dieser Beitrag ist nur für Premium-Abonnenten vom Versicherungsmonitor persönlich bestimmt. Das Weiterleiten der Inhalte – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Bitte bedenken Sie: Mit einer von uns nicht autorisierten Weitergabe brechen Sie nicht nur das Gesetz, sondern sehr wahrscheinlich auch Compliance-Vorschriften Ihres Unternehmens.

Diskutieren Sie mit