Die Finanzaufsicht BaFin prüft die jüngste Kursentwicklung der Aktie des Finanzvertriebs MLP. Das sagte ein BaFin-Sprecher auf Anfrage. Es sei eine Anzeige eingegangen. MLP-Großaktionär und Ex-Vorstandschef Bernhard Termühlen hielt bis zum 20. September knapp 14 Prozent der Anteile, seit dem 21. September weniger als zehn Prozent. Am Tag des Verkaufs gewann die MLP-Aktie 17 Prozent. Diesen Kurssprung und Meldungen über angebliche Übernahmepläne – genannt wurde ein Konsortium aus Deutscher Bank, Sal. Oppenheim und UBS – untersucht die BaFin. Auch in einem weiteren Zusammenhang interessiert sich die Aufsicht für den Wieslocher Finanzvertrieb. MLP-Vertreter erhalten zu Beginn ihrer Tätigkeit Provisionsvorschüsse, die ausstehende Summe beläuft sich auf mehr als 20 Mio. Euro. Dazu kommen noch Darlehen an die Geschäftsstellenleiter. Auf beides muss MLP regelmäßig hohe Abschreibungen vornehmen.
Bei der Vergabe handelt es sich nach Ansicht der BaFin um unerlaubte Kreditgeschäfte, da die Vertriebsgesellschaft MLP Finanzdienstleistungen AG keine Erlaubnis zur Kreditvergabe hat. Zurzeit suchten BaFin und MLP nach einer Lösung des Problems, so die Behörde und der Finanzvertrieb übereinstimmend. Klar scheint zu sein, dass MLP die Kredite nicht an die eigene MLP-Bank übergeben möchte – offenbar gibt es an der Werthaltigkeit der Forderungen erhebliche Zweifel.
Quelle: Financial Times Deutschland
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