Die DVAG wird alleiniger Verkaufskanal der Versicherung Aachen-Münchener. Ein Grund zum Feiern – zumindest für einen
Herbert Fromme , Bergisch-Gladbach Reinfried Pohl war in Hochform. „Ich will mich ja nicht selbst loben“, sagte der Chef des Finanzvertriebs Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG). Wenn er das nicht ausdrücklich gesagt hätte – man hätte es kaum bemerkt. Der Erfolg gebe ihm recht, so Pohl. Der vor 30 Jahren begonnene Weg, mithilfe von speziellen Vertriebsorganisationen Versicherungen und Finanzverträge zu verkaufen, sei anderen Vertriebsformen überlegen.
Der 78-jährige Pohl feierte den Sieg. Zusammen mit Walter Thießen, Deutschland-Chef der AMB Generali, und Michael Westkamp, Chef der AMB-Tochter Aachen-Münchener (AM), gab Pohl gestern eine Pressekonferenz. Ort war das der AMB gehörende vornehme Schlosshotel Bensberg. Pohl, Thießen und Westkamp verkündeten, was alle schon wussten: Die Aachen-Münchener wird ihren eigenen Vertrieb stilllegen. Ihre Vertreter gehen in die Gesellschaft Allfinanz über, die ab 2008 zu 100 Prozent der DVAG gehört. Die DVAG wiederum wird der einzige Vertriebsweg für den Versicherer. Mehrheitsbesitzer der DVAG ist Pohl, knapp 50 Prozent hält die AMB Generali.
„Ich muss die Mitarbeiter erst katholisch machen“, sagte er mit Blick auf die bisherigen AM-Mitarbeiter – sie müssten die DVAG-Philosophie lernen. Das Wort „Strukturvertrieb“ für die DVAG sei Unsinn, schließlich könne man Strukturen nicht vertreiben. Er spricht lieber von „Vermögensberatern“, als ob man ein Vermögen beraten könne.
Thießen erläuterte die Gründe der AM: Die eigenen Vertreter verlören Marktanteile, Vertriebe legten zu, da sei es richtig, einen Schnitt zu machen. Die Stammorganisation sei verglichen mit der DVAG „ineffizient“. Bei anderen Töchtern sollen die Vertreter aber bleiben.
Eine Abhängigkeit der AM von der DVAG und ihren ureigenen Interessen – zum Beispiel nach besonders provisionsträchtigen Angeboten – sieht Thießen nicht. Pohl machte aber sofort klar, wer bestimmt: „Zweifel an der Qualität meiner Produkte sind unangebracht.“
Quelle: Financial Times Deutschland
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