Unternehmen erhält Lizenz für Finanzdienstleistungen
Von Patrick Hagen, Köln Der Kölner Internetbezahldienst Click&Buy will in Konkurrenz zum Marktführer Paypal treten. Anfang Dezember erteilte die britische Finanzaufsichtsbehörde FSA dem Unternehmen eine europaweit gültige E-Geld-Lizenz. Dank dieser Zulassung kann Click&Buy seinen Kunden innerhalb der EU bankähnliche Leistungen anbieten. „Damit treten wir in direkte Konkurrenz zu Paypal“, sagte Firmengründer und Vorstand Norbert Stangl gestern in Köln.
Kunden von Click&Buy können jetzt auch Guthaben auf ihr Benutzerkonto laden. Im Gegensatz zu Banken darf das Unternehmen aber keine Kredite gewähren oder Zinsen zahlen. Ab dem ersten Quartal 2007 sollen Überweisungen per E-Mail auch zwischen Kunden möglich sein.
Das Geschäft war bisher die Domäne von Paypal. Die Ebay-Tochter ist mit 100 Millionen Kunden weltweit Marktführer bei Bezahlsystemen im Internet. In Deutschland und Europa ist Paypal bisher fast nur als Treuhänder bei Ebay-Auktionen präsent. Das würde das Online-Auktionshaus gerne ändern. Die Branche ist aber auch durch die Einführung eines Onlinebezahlsystems durch Suchmaschinenmarktführer Google unter Druck geraten. „Google Checkout“ ist noch auf die USA beschränkt, soll jedoch auf Asien und Europa ausgeweitet werden.
Click&Buy hat europaweit sieben Millionen registrierte Nutzer. Ungefähr 7000 Händler nutzen das System zur Abrechnung mit ihren Kunden im Internet. Das Unternehmen finanziert sich durch Provisionen für die Transaktionen. Für 2008 erwartet Stangl, dass Umsätze in der Größenordnung von 1 Mrd. Euro über Click&Buy abgerechnet werden. Konkrete Zahlen zum eigenen Umsatz wollte er nicht nennen. Das Unternehmen schreibe in diesem Jahr einen Verlust im niedrigen einstelligen Millionenbereich. Das liege vor allem an Investitionen.
Zu den größten Kunden von Click&Buy in Deutschland und Europa gehören die Stiftung Warentest und Apples Onlinemusikshop iTunes. Auch die FTD rechnet mit Click&Buy ab. Die Deutsche Telekom und der Finanzinvestor 3i sind an Click&Buy beteiligt.
Quelle: Financial Times Deutschland
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