Preisdruck trifft Marktführer weniger hart als Rivalen
Von Herbert Fromme, Köln Der Rückversicherer Swiss Re hat in den Vertragsverhandlungen für 2007 Preiserhöhungen von einem Prozent erzielt. Außerdem konnte der weltgrößte Rückversicherer seinen Anteil an Konsortien und übernommenen Risiken ausbauen. „Wir kommen so auf eine Steigerung von vier Prozent des zu erneuernden Geschäftes“, sagte Michel Liès, Leiter Client Markets. Dabei sei das Volumen der zugekauften Insurance Solutions noch nicht eingerechnet.
Damit steht Swiss Re deutlich besser da als der Wettbewerber Münchener Rück, der in den Verhandlungen einen Rückgang von zusammen drei Prozent wegen Preis- und Anteilsreduzierungen hinnehmen musste.
Rückversicherer geben Erstversicherern wie Allianz oder Zurich, die ihrerseits mit Endkunden Geschäfte machen, Schutz gegen Großschäden. Die Branche ist insgesamt unter Preisdruck. Ab 2001 konnte sie deutliche Preiserhöhungen durchsetzen, diese Phase ist jetzt zu Ende. Der Marktführer spürt den Trend aber bisher weniger deutlich als die Wettbewerber.
Swiss Re hatte Ende 2005 von General Electric die Rückversicherungstochter GE Insurance Solutions (IS) gekauft. IS trug 14 Punkte zum Wachstum für 2007 bei. Ohne IS standen 9 Mrd. Franken Prämienvolumen zur Erneuerung an. Einschließlich IS kommt Swiss Re aus diesen Geschäftsfeldern 2007 auf 10,3 Mrd. Franken. Zwar hätten manche Kunden ihre eingekauften Versicherungsvolumen reduziert und mehr Risiken selbst behalten. Das sei durch gewonnenes Neugeschäft und IS kompensiert worden, sagte Liès.
Die Übernahme von IS habe bisher zu einem deutlich geringeren Abrieb geführt als zunächst befürchtet. Freiwillig zurückgezogen habe sich Swiss Re von dem bisher von IS angebotenen Retro-Geschäft, das ist die Rückversicherung von Rückversicherern.
„Wenn man von dem IS-Geschäft den Anteil eliminiert, den wir nicht behalten wollten, konnten wir in der Erneuerung zum 1. Januar 78 Prozent behalten“, sagte Liès. „In der Erneuerung zum 1. Juli 2006, bei der der Anteil des US-Geschäftes größer war, konnten wir sogar 91 Prozent erzielen.“ Zusammen seien das 81 Prozent gewesen. Wenn man die Lebensrückversicherung einrechne, sogar 86 Prozent, sagte Liès.
Quelle: Financial Times Deutschland
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