Herbert Fromme Rekordgewinne melden Allianz, Swiss Re, Münchener Rück und Hannover Rück. Kein Zweifel: 2006 war ein sehr erfolgreiches Jahr für die globale Versicherungswirtschaft. Sie profitierte von einem trotz Preisdrucks immer noch soliden allgemeinen Prämienniveau. Gleichzeitig hatte sie Glück: Großschäden wie „Katrina“ blieben weitgehend aus. Positiv wirkte sich auch die Kostensenkung aus.
In den vergangenen vier Jahren hat bei vielen Unternehmen eine neue Managergeneration das Ruder übernommen. Beim Gewinn hat sie schwindelerregende Höhen erreicht. Die nächste Aufgabe wird aber viel schwieriger: Die neuen Piloten müssen eine ordentliche Landung hinlegen.
Dafür gibt es zwei Strategien. Allianz-Chef Michael Diekmann verspricht, den operativen Gewinn in den kommenden drei Jahren um jeweils mindestens zehn Prozent zu steigern. Swiss-Re-CEO Jacques Aigrain legt eine ähnliche Schlagzahl vor. Sollte das schiefgehen, wollen sie das offenbar auf äußere Faktoren wie Großschäden oder Kapitalmarkteinbrüche schieben. Ganz anders Münchener Rück. Sie kann sich sogar einen sinkenden Gewinn für 2007 vorstellen, weil die Rekordzahl 2006 vom Fehlen der Großschäden beeinflusst war.
Das Votum der Anleger ist zurzeit eindeutig: Die Aktie der lauten Swiss Re hat in den vergangenen vier Wochen um 1,2 Prozent zugelegt, die der leiseren Münchener Rück 7,4 Prozent verloren. Aber wie reagieren die Anleger, sollten Allianz und Swiss Re ihre ehrgeizigen Ziele nicht erreichen? Versicherungsaktien sind unbeliebter als andere Papiere, weil die Anleger Unsicherheiten fürchten. Wer laut trommelt und später nicht liefert, leistet sich einen Bärendienst.
Herbert Fromme ist Versicherungskorrespondent der FTD.
E-Mail : versicherungen@ftd.de
Quelle: Financial Times Deutschland
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