Konzern will beim Umsatz stärker als der Markt wachsen
Von Herbert Fromme, Köln Der international aggressiv wachsende Versicherungskonzern Axa hat für 2007 und 2008 weitere deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerungen in Deutschland angekündigt. Das operative Ergebnis soll 2007 um mindestens 50 Mio. Euro über dem Wert des Jahres 2006 liegen und auch 2008 auf hohem Niveau bleiben. Das teilte der Vorstand der Axa Deutschland im Geschäftsbericht 2006 mit, den er am Montag veröffentlichte. Hierzu würden vor allem ein besseres Kapitalanlageergebnis und die Unternehmenssteuerreform beitragen. Weitere Einzelheiten will Vorstandschef Frank Keuper heute bei der Bilanzpressekonferenz nennen.
Die Tochter der Pariser Axa-Gruppe werde die Prämieneinnahmen um drei bis vier Prozent steigern, so Keuper – das liegt deutlich über dem Wert von einem Prozent, den die Branche erwartet. Stärkster Wachstumstreiber soll die private Krankenversicherung sein.
Die optimistischen Erwartungen berücksichtigen noch nicht den Effekt der Übernahme des Wiesbadener Versicherungskonzerns DBV-Winterthur. Der Axa-Mutterkonzern hatte 2006 die Schweizer Versicherungsgruppe Winterthur von Credit Suisse gekauft. Für die daraus folgende Fusion in Deutschland hat Keuper Anfang April die Streichung von 1200 Vollzeitstellen angekündigt. Zurzeit haben beide 12 300 Mitarbeiter, was rund 10 000 Vollzeitstellen entspricht. Nach der Übernahme sei man in der Schadens- und Unfallversicherung mit sechs Prozent Marktanteil die Nummer vier im Markt, bei Lebens- und Krankenversicherungen jeweils Nummer fünf.
Für 2006 meldet die Axa Beitragseinnahmen von 6,3 Mrd. Euro, ein Rückgang um 0,3 Prozent. Allerdings sind dabei 151 Mio. Euro deutsche Prämien aus der Lebensversicherung „Twin Star“ nicht berücksichtigt, die ein Dubliner Schwesterunternehmen zeichnet. Das eingerechnet, erzielte die Gruppe ein Plus von 2,1 Prozent. Der Konzerngewinn stieg von 356 Mio. Euro auf 435 Mio. Euro, das operative Ergebnis ohne Sonderfaktoren von 227 Mio. Euro auf 325 Mio. Euro. Diese „Underlying Earnings“ sind die zentrale Größe, nach der Axa von Paris aus die Gruppe steuert.
Quelle: Financial Times Deutschland
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