Konzern weitet Deckung in der Autoversicherung aus
Von Herbert Fromme, Köln Trotz der Fusion mit der DBV Winterthur und den damit verbundenen internen Umbauten will die deutsche Axa in den kommenden Jahren stärker als der Markt wachsen. Das sagte Konzernchef Frank Keuper gestern vor Journalisten. Er will das vor allem über neue und erweiterte Versicherungsangebote, den Ausbau der Vertreterorganisation und mehr Absatz über den gerade gewonnenen Bankpartner SEB erreichen. Nach der Übernahme der DBV Winterthur sieht sich die Axa als Nummer vier im deutschen Markt, Keuper kann sich das Unternehmen auch auf Rang drei vorstellen.
Die Axa unterscheidet sich in ihren Stellungnahmen deutlich von der Konkurrenz. So gilt bei der Münchener Rück, die über ihre Erstversicherungstochter Ergo direkter Axa-Konkurrent ist, eisern der Satz „Gewinn geht vor Umsatz“. Bei der Axa klingt das ganz anders: „Oberstes Ziel des Axa-Konzerns ist die Generierung nachhaltigen Wachstums, ohne dabei die Profitabilität außer Acht zu lassen“, heißt es im Geschäftsbericht 2006. Konzernchef Henri de Castries will bis 2012 in der Schaden- und Unfallversicherung weltweit um drei bis fünf Prozent jährlich zulegen, in der Lebens- und Krankenversicherung sogar um fünf bis zehn Prozent.
Deutschlandchef Keuper wehrt sich gegen Vermutungen, die Axa nehme auch unzureichende Preise hin, um Volumen zu generieren. „So wäre unser operativer Gewinn wohl kaum von 56 Mio. Euro 2004 auf 325 Mio. Euro 2006 gestiegen.“
Frischen Umsatz will Keuper vor allem mit neuen Angeboten hereinholen. Die Autoversicherung hat der Konzern durch eine „Allgefahrendeckung“ ausgebaut. Da sollen auch Risiken wie zerstochene Reifen, Aufspringen der Motorhaube und Betrug beim Verkauf abgesichert sein, die normale Kaskopolicen nicht decken. In der Lebensversicherung war die Axa wegen ihrer schlechten Verzinsung lange nicht konkurrenzfähig. Jetzt hat sie diese von 3,5 Prozent auf vier Prozent erhöht. Vor allem aber versucht sie, mit der fondsgebundenen Garantiepolice Twinstar zu punkten.
Dabei kommt Zuwachs nicht immer aus echtem Neugeschäft: Wachstumstreiber soll 2007 wie 2006 die Krankenversicherung sein, die 2006 einen Zuwachs um 2,9 Prozent aufwies. Davon stammten aber 1,8 Punkte aus Preiserhöhungen für bestehende Kunden.
Quelle: Financial Times Deutschland
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