Konzern trotzdem optimistisch · Positiver Jahresausblick
Von Herbert Fromme, Köln Der Rückversicherer Hannover Rück muss für Schäden aus dem Sturm „Kyrill“ 160 Mio. Euro für eigene Rechnung zahlen. Außerdem setzten weitere Sturmschäden und ein Satellitenabsturz dem viertgrößten Rückversicherer der Welt zu, sodass er im ersten Quartal 2007 eine Großschadenbelastung von 174 Mio. Euro verbuchen musste.
Entsprechend fiel das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) um 17,2 Prozent von 186 Mio. Euro auf 154 Mio. Euro. Das Unternehmen musste aber weniger Steuern zahlen, auch die Minderheitsanteile gingen zurück. Deshalb konnte Unternehmenschef Wilhelm Zeller ein Konzernergebnis nach Steuern von 124 Mio. Euro melden, es liegt 16,8 Prozent über dem Vorjahreswert.
Die Börse reagierte zunächst mit Verlusten bis zu 3,7 Prozent. Später erholte sich die Aktie und schloss mit minus 1,4 Prozent bei 36,98 Euro.
Bei Experten ist die Aussagekraft von Quartalszahlen für Rück- und Industrieversicherer stark umstritten. Sie verweisen auf die starken Verwerfungen, die ein einzelnes Schadensereignis in den Ergebnissen anrichtet, und auf den Ausgleich über die Zeit, der für einen Versicherer entscheidend ist. Analysten und Anleger verlangen allerdings nach zeitnahen Finanzinformationen auch aus der Assekuranz.
Zeller sagte, er gehe von einem sehr guten Ergebnis für das Gesamtjahr 2007 aus, wenn es nicht zu unvorhergesehenen Großschäden oder Kapitalmarkteinbrüchen komme. Das Ergebnis soll über den 514 Mio. Euro des Vorjahres liegen, die Eigenkapitalrendite mindestens 15 Prozent betragen.
Zeller sagte, die Schaden-Rückversicherung verlaufe „unter dem Strich unverändert gut“. Das habe sich in den Vertragserneuerungen mit den Kunden, den Erstversicherern, bestätigt. Selbst in Sparten mit Ratenrückgängen – darunter die Luftfahrtversicherung – seien die Preise weitgehend risikoadäquat.
Beim Umsatz herrscht allerdings Stagnation: Nach 2,7 Mrd. Euro im ersten Quartal 2006 meldete das Unternehmen für 2007 2,4 Mrd. Euro. Der Rückgang entspricht genau den 295 Mio. Euro Umsatz der US-Tochter Praetorian, die an Australiens QBE verkauft wurde.
Quelle: Financial Times Deutschland
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