Gewinn steigt aber dank Aktienverkauf und Kapitalanlagen
Von Herbert Fromme, Köln Die Allianz hat trotz des Wintersturms „Kyrill“ ihr operatives Ergebnis im ersten Quartal um 7,1 Prozent auf 2,87 Mrd. Euro verbessert. Das sagte Finanzchef Helmut Perlet in einer Telefonkonferenz. Den Gewinn von 3,2 Mrd. Euro hatte Konzernchef Michael Diekmann bereits auf der Hauptversammlung am 2. Mai bekannt gegeben.
Den Rekordertrag erzielte die Allianz vor allem durch 2,05 Mrd. Euro Sondergewinn aus dem Verkauf von Aktien und anderen Kapitalanlagen. Unzufrieden zeigte sich Perlet mit dem Umsatz, der um 1,1 Prozent von 29,6 Mrd. Euro im ersten Quartal 2006 auf 29,3 Mrd. Euro zurückging. Selbst wenn Währungs- und Konsolidierungseinflüsse herausgerechnet werden, bleibt nur ein magerer Zuwachs um 0,2 Prozent.
„Kyrill“ kostet die Allianz insgesamt 340 Mio. Euro. Das belastet die Schaden- und Kostenquote mit 3,7 Prozentpunkten. Trotzdem verschlechterte sich dieser Maßstab für die Profitabilität des Kerngeschäfts Schaden- und Unfallversicherung nur von 95,0 Prozent auf 96,8 Prozent. Pro Prämien-Euro gibt die Allianz 97 Cent für Schäden, Verwaltungs- und Vertriebskosten aus. Bei der deutschen Tochter Allianz Sach verschlechterte sich die Quote wegen „Kyrill“ von 90,8 Prozent auf 102,8 Prozent.
Wie die Allianz weiter ankündigte, prüft sie die Einrichtung eines paneuropäischen Direktversicherers, wahrscheinlich auf einer Plattform aus Italien. Damit strebt der Versicherer in dieselbe Richtung wie der Konkurrent Zurich Financial, der mit einer irischen Tochter bereits konkrete Pläne umsetzt.
In der Lebens- und Krankenversicherung litt die Gruppe im ersten Quartal vor allem unter dem Einbruch ihres US-Geschäfts. Weil Vermittler Probleme mit der Aufsicht fürchteten, stellten sie den Vertrieb bestimmter Angebote der Allianz Life weitgehend ein. Als Folge sank der Umsatz im Quartal um 34,4 Prozent auf 1,67 Mrd. Euro. „Die Talsohle ist erreicht“, versprach Perlet. Ein neues Management, neue Produkte und eine Stärkung des Vertriebs sollen ihre Wirkung bald zeigen.
Quelle: Financial Times Deutschland
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