Australisches Unternehmen startet in Deutschland
Von Herbert Fromme, Düsseldorf Der australische Versicherer QBE will mit der Konzentration auf Nischen in Deutschland kräftig wachsen. Laut Deutschlandchef Bertin von Dewitz gehört dazu unter anderem die Versicherung von Filmen, die Arzthaftung, das Transportgeschäft, Managerhaftpflicht (D&O) sowie Sport- und Veranstaltungsausfalldeckungen. Dabei will sich QBE vor allem kleine und mittelgroße Firmen abdecken, sagte Deutschlandchef Bertin von Dewitz. Von Dewitz war lange Jahre bei Gerling, danach bei dem Makler Aon. QBE will ausschließlich über Makler verkaufen.
QBE ist seit Kurzem auf dem deutschen Markt tätig. Das Unternehmen hatte Anfang des Jahres Greenhill Baia gekauft, eine Abschlussagentur, die vor allem für den Lloyd’s-Markt Geschäft zeichnete.
„Greenhill hatte 10 Mio. Euro bis 20 Mio. Euro Umsatz jährlich. Wir wollen 2007 30 Mio. Euro und 2010 schon 60 Mio. Euro Prämie erreichen“, sagte von Dewitz. In der Filmversicherung hat sich QBE schon mit 50 Prozent an einem Versicherungspool beteiligt, den die Kölner Spezialfirma Special Risk Consortium (SRC) betreibt. Mit 8 Mio. Euro Prämie aus dieser Sparte sieht sich SRC als einen der Marktführer.
QBE wurde 1973 gegründet und ist inzwischen mit 6,4 Mrd. Euro Prämie weltweit tätig. Die Eigenkapitalrendite von 26,1 Prozent im Jahr 2006 – im Vorjahr waren es 23,9 Prozent – gehört zu den besten der Welt. 2006 übernahm QBE in den USA von der Hannover Rück den Versicherer Praetorian sowie das US-Geschäft der Winterthur.
QBE ist nicht der einzige ausländische Versicherer, der nach den extrem erfolgreichen Jahren 2004 bis 2006 eine Präsenz im deutschen Industriemarkt sucht. Auch Mapfre aus Spanien und Mitsui Sumitomo aus Japan haben Büros eröffnet. „Aber die zielen auf das Großkundengeschäft, wir auf Nischen“, sagte von Dewitz. Trotzdem fällt auf, dass die Zahl der Marktteilnehmer ausgerechnet dann steigt, wenn die Preise zu fallen beginnen.
Doron Grossman, Leiter der Business Unit Group Europe bei den Australiern, sagte, QBE sei nicht zu spät nach Deutschland gekommen. „Dafür musste es eine Gelegenheit geben, wie den Kauf von Greenhill Baia“, so Grossman. Die Gruppe erziele zurzeit die Hälfte ihres Umsatzes in Europa und werde dort auch weiter expandieren, als nächstes in Rumänien.
Quelle: Financial Times Deutschland
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