Managerhaftung soll Verlust aus Eigenhandel decken
Von Herbert Fromme, Köln Die WestLB fürchtet eine erhebliche finanzielle Belastung aus dem umstrittenen Eigenhandel. Das Institut hat nach FTD-Informationen bei Versicherern einen Schaden aus der Managerhaftung, der sogenannten Directors‘ & Officers‘ Liability Insurance (D&O), angemeldet. Ein WestLB-Sprecher bestätigte das. „Wir haben allerdings keine Schadenhöhe genannt“, sagte er. Es handele sich um eine „prophylaktische Maßnahme“. Zu den betroffenen Versicherern soll die US-Gesellschaft AIG gehören, AIG wollte nicht Stellung nehmen.
Die WestLB hat hohe Verluste aus Wetten auf Kursentwicklungen bei VW, Metro und BMW erlitten. Außerdem stehen Händler im Verdacht, Kurse manipuliert zu haben. Die Bank hat gegen zwei Ex-Mitarbeiter Strafanzeige erstattet, auch die BaFin ermittelt.
Mit D&O-Deckungen versichern für Unternehmen Aufsichtsräte, Vorstände und andere Führungspersonen gegen Ansprüche aus Schäden, die sie in ihrer Berufstätigkeit anrichten. Der Sprecher wollte nicht sagen, für wen die Schadenmeldung gilt.
Die WestLB hat Erfahrungen mit D&O-Ansprüchen. Vom Ex-Chef Jürgen Sengera und den D&O-Versicherern unter Führung der Chubb forderte sie 2005 125 Mio. Euro wegen Verlusten aus dem Boxclever-Investment. Die Bank einigte sich 2006 mit den Versicherern auf 15 Mio. Euro plus 4 Mio.Euro Prozesskosten.
Quelle: Financial Times Deutschland
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