Missbrauchsskandal kostet Münchener Rück 10 Mio. Euro
Von Patrick Hagen und Herbert Fromme, Köln D ie Fälle von sexuellem Missbrauch durch Priester in Kalifornien belasten auch die deutsche Assekuranz. Demnach bezahlen die Haftpflichtversicherer der Erzdiözese von Los Angeles 227 Mio. $. Zu den mehr als zehn Gesellschaften gehören die Allianz und die Münchener Rück. Die Allianz konnte noch keine Schadensschätzung nennen. Die Münchener Rück rechnet laut einer Sprecherin damit, mehr als 10 Mio. Euro zahlen zu müssen. Der Betrag könne aber noch kleiner werden.
Die Erzdiözese hatte sich außergerichtlich auf die Zahlung von Entschädigungen in Höhe von 660 Mio. $ verständigt. Davon trägt sie selbst 250 Mio. $. Andere kirchliche Gruppen, deren Geistliche ebenfalls beschuldigt werden, und die Versicherer sollen den Rest übernehmen.
Die Einigung, die das zuständige Gericht noch genehmigen muss, betrifft 508 Kläger und über 200 beschuldigte Priester. Die Missbrauchsfälle sollen sich zwischen den 40er- und den 90er-Jahren ereignet haben. Es ist die teuerste Einigung im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch durch katholische Geistliche in den USA. Kardinal Roger Mahony kündigte an, die Kirche müsse unter anderem Immobilien verkaufen, um ihren Anteil aufzubringen. Insgesamt hat die katholische Kirche in den USA damit über 2 Mrd. $ an Entschädigungen aus Missbrauchsfällen gezahlt.
Quelle: Financial Times Deutschland
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