Assekuranz hält nur moderate Subprime-Anlagen
Von Herbert Fromme, Köln Die Versicherungswirtschaft ist als großer Kapitalanleger direkt von der Krise verbriefter privater Baudarlehen von Kreditnehmern niedriger Bonität (Subprime) in den USA betroffen. Jedoch werden die Einschläge kaum so stark sein, dass sie Gewinne oder die Kapitalbasis der Firmen wesentlich beeinträchtigen werden, glaubt die US-Investmentbank JP Morgan. „Die Risiken sind handhabbar“, sagte Analyst Michael Huttner.
Huttner hat in einer Studie große europäische Versicherer und Rückversicherer nach der Höhe ihrer Anlagen im Subprime-Markt und in strukturierten Vehikeln (Collateralized Debt Obligations, CDOs) befragt. Angegeben wurde jeweils der Stand 2006. Besonders engagiert ist der Aegon-Konzern mit 4,2 Mrd. $ in Subprime-Investitionen. Der Axa-Konzern meldete 1,4 Mrd. Euro, die Münchener Rück 460 Mio. Euro, davon 46,5 Prozent mit einem „AAA“-Rating. Die britische Prudential hat 400 Mio. $ in Subprime. Dazu kommen bei der Axa 2,8 Mrd. Euro und bei der Münchener Rück 310 Mio. $ in CDOs.
Allianz, Zurich Financial und Swiss Re antworteten, sie seien „unwesentlich“ in Subprime-Papieren investiert. Allerdings hat die Zurich mit 2 Mrd. $ erhebliche Risiken im CDO-Markt, die Allianz nur 300 Mio. Euro. Huttner hat auch ausgerechnet, wie hoch das Subprime-Investment in Prozent des Eigenkapitals der Firmen ist. Hier sticht Aegon mit 13,6 Prozent hervor, bei Prudential sind es 3,6 Prozent, bei Axa drei Prozent und bei der Münchener Rück 1,7 Prozent. In einem weiteren Schritt analysierte Huttner die Gesamtinvestitionen der Versicherer in Verbriefungen oder Asset-Backed Securities (ABS), gemessen am Eigenkapital. Hier ragt Zurich mit 103,9 Prozent heraus, gefolgt von Aegon mit 84,8 Prozent. Die Allianz kommt auf 26,4 Prozent, die Axa auf 23,3 Prozent und die Münchener Rück auf 11,7 Prozent.
Quelle: Financial Times Deutschland
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