Versicherer und Automobilklub vereinbaren Kooperation
Von Gerhard Hegmann, München,und Herbert Fromme, Köln Der Versicherungskonzern Axa plant mit dem Automobilclub von Deutschland (AvD) ein Gemeinschaftsunternehmen für die Pannen- und Unfallhilfe. Ein Sprecher des zweitgrößten deutschen Automobilklubs bestätigte die Pläne. „Die Gespräche befinden sich aber noch in einem sehr frühen Stadium“, betonte er. „Die praktische Umsetzung ist wahrscheinlich nicht mehr in diesem Jahr zu erwarten.“ Axa Assistance in München wollte nicht Stellung nehmen.
Beim Bundeskartellamt haben Axa Assistance und Automobilclub bereits ein gemeinsames Unternehmen angemeldet. Über das AvD-Netzwerk mit seiner Notrufzentrale und seinen Pannenhilfefahrzeugen könnten Hilfeleistungen vor Ort erfolgen. Der AvD ist mit rund 1,3 Millionen Mitgliedern deutlich kleiner als der ADAC mit 15,8 Millionen Beitragszahlern.
Nach Angaben des AvD-Sprechers hat der Frankfurter Automobilclub aber ein ähnlich dicht geknüpftes Netz an Vertragspartnern wie der Konkurrent ADAC. „In vielen Fällen sind wir schneller als der ADAC“, sagte der Sprecher. Der AvD könnte bei einer Zusammenarbeit mit dem Versicherer Axa seine Kapazitäten erheblich besser auslasten. Axa Assistance Deutschland wiederum würde das eigene Servicenetz deutlich ausbauen.
Das Unternehmen gehört nicht zum deutschen Axa-Konzern, sondern zur Pariser Axa Assistance. Es arbeitet als Dienstleister für Versicherer wie Axa oder Automobilhersteller wie Peugeot und Renault unter deren Mobilitätsgarantien. Auch für Kreditkartenanbieter erledigt die Firma Serviceleistungen, unter anderem im Auslandskrankenbereich. Bei der Pannenhilfe hat Axa Assistance bisher keine eigenen Fahrzeuge, sondern greift auf örtliche Abschleppdienste und Werkstätten zu. Eine mögliche Vereinbarung mit dem AvD würde die Schlagkraft der Gesellschaft in der Pannenhilfe deutlich steigern.
Ob die Zusammenarbeit auch den Vertrieb von Autoversicherungen an AvD-Mitglieder umfasst, ist offen. Konkurrent ADAC ist gerade dabei, zusammen mit der Zurich Gruppe einen eigenen Autoversicherer zu gründen.
Quelle: Financial Times Deutschland
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