Ratingagentur Moody’s fürchtet aber indirekte Folgen
Von Herbert Fromme, Köln Die negative Entwicklung des Marktes für zweitklassige US-Hypotheken (Subprime) hat nur geringe direkte Auswirkungen auf europäische Versicherer, so die Ratingagentur Moody’s. Die Gesellschaften hätten in den vergangenen Jahren wenig Appetit auf hohe Kreditrisiken gerade in Dollar gehabt, erklärte die Ratingagentur am Freitag in einer Stellungnahme zu den Marktturbulenzen.
Moody’s stellte die veröffentlichten Zahlen europäischer Versicherer zu ihren Subprime-Risiken zusammen. Aegon, ING und Axa zeigen sich dabei – verglichen mit ihren europäischen Rivalen – vergleichsweise hoch engagiert, gemessen an ihren gesamten Kapitalanlagen sind die Risiken aber klein.
Mehr Sorgen machen sich die Moody’s-Analysten über die indirekten Folgen der Krise. Sollten sich die momentanen Turbulenzen ausweiten, könnten CDOs und andere Investitionen außerhalb Subprime in Mitleidenschaft gezogen werden, so die Agentur. Wenn sich das Anlegervertrauen über Subprime-exponierte Investitionen hinaus abschwächt, könne dies zu einem langfristigen Rückgang des Werts von Firmenanleihen und eigentlich besser gerateten strukturierten Produkten führen, außerdem zu reduzierter Liquidität sowie rückläufigen Aktienmärkten. Das könnte den Zugriff der Versicherer auf frisches Geld über die Börse und andere Finanzierungsformen erschweren und ihre finanzielle Flexibilität einschränken.
Quelle: Financial Times Deutschland
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