Geschäftsmodell der Großen unter Druck
Von Herbert Fromme, Köln Deutschlands größter Industrieversicherungsmakler Aon Jauch & Hübener will sich nach FTD-Informationen neu organisieren und dabei über 100 Arbeitsplätze abbauen. Aon wollte dazu nicht Stellung nehmen. Der Makler mit Sitz in Hamburg und Mülheim/Ruhr beschäftigt heute rund 1600 Mitarbeiter und erzielt geschätzte 160 Mio. Euro Umsatz aus Provisionen und Honoraren.
Erst im Juni hatte Deutschlandchef Dankwart von Schultzendorff Aon überraschend verlassen. Sein Nachfolger wurde Ralph Liebke, der bereits den größten Geschäftsbereich Erstversicherung führte.
Das Unternehmen gehört zur Aon-Gruppe in Chicago, nach Marsh die Nummer zwei in der Welt. Es vermittelt Versicherungspolicen für Firmen und deren Belegschaften. Haupteinnahmequelle sind Provisionen, die von den Versicherern gezahlt werden.
Seit zwei Jahren ist das Geschäftsmodell aller Großmakler unter Druck. Die Preise sinken und damit die Provisionen. Noch wichtiger: Als Reaktion auf Untersuchungen des damaligen New Yorker Staatsanwalts Eliot Spitzer wegen unsauberer Praktiken mussten die Großmakler nach Umsatz gestaffelte Zusatzprovisionen der Versicherer aufgeben. Außerdem versprachen sie den Kunden vollständige Transparenz. Als Folge bestehen viele Großkunden nun auf Netto-Versicherungsverträgen ohne Provision und zahlen den Maklern deutlich niedrigere Beratungshonorare.
Quelle: Financial Times Deutschland
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