Allianz will Sofortabzugvom Einmalbeitrag
Von Herbert Fromme, Köln Z wischen den Lebensversicherern und der Bundesregierung droht nach FTD-Informationen eine neue Auseinandersetzung um die Art, wie die Branche den Kunden Vertriebskosten berechnet. Marktführer Allianz will wie bisher bei Lebens- und Rentenversicherungen gegen Einmalbeitrag die Vertriebskosten sofort ganz dem Kunden berechnen. Damit folgt der Marktführer einer Empfehlung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Vor allem im Bundesarbeitsministerium, das den sofortigen Abzug strikt ablehnt, wird das kritisch beäugt.
Seine Wirkung ist beträchtlich. Wenn ein Kunde 100 000 Euro für eine Rente einzahlt und sofort 6000 Euro Vertriebskosten abgezogen werden, verzinsen sich im ersten Jahr nur 94 000 Euro. Bei Verteilung über fünf JahreEuro sind es 98 500 Euro. Kunden zahlten im ersten Halbjahr 2007 Einmalbeiträge von 4,7 Mrd. Euro.
Andere Versicherer wollen die Kosten verteilen. So wird nach Angaben von Vorstand Johannes Booms der zweitgrößte Lebensversicherer Aachen-Münchener Leben verfahren. Damit trägt die Gesellschaft dem neuen Versicherungsvertragsgesetz Rechnung, das eine Verteilung auf fünf Jahre vorsieht.
Nach Ansicht von GDV und Allianz gilt diese Vorschrift nur für Policen gegen laufenden Beitrag. Sie soll Kunden davor schützen, dass sie bei früher Kündigung kaum etwas zurückbekommen, weil Beiträge für die Kosten draufgingen.
Quelle: Financial Times Deutschland
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