Münchener Rück startet Agenturbetrieb

Köln Assekuranz macht eigenen Kunden Konkurrenz

von Herbert Fromme, Köln D ie Münchener Rück macht mit ihrem neuen Agenturbetrieb KA Köln Assekuranz Agentur den eigenen Kunden Konkurrenz. KA hat jetzt den Geschäftsbetrieb in neuen Büros im Kölner Rheinauhafen aufgenommen. „Wir bauen außerdem Standorte in Hamburg, München und Frankfurt auf“, sagte Karl-Heinz Schmidt, Sprecher der KA-Geschäftsführung, der FTD.

KA agiert wie ein Versicherer in den Sparten Luftfahrt, Transport und Gruppenunfall: Die Agentur bewertet Risiken, setzt Preise, stellt Policen aus und wickelt Schäden ab. KA ist aber nicht selbst Risikoträger, sondern arbeitet unter einer Vollmacht der Victoria, die zu Ergo, der Erstversicherungsgruppe der Münchener Rück, gehört.

Die Victoria wiederum gibt das gesamte so erworbene Geschäft auf dem Weg der Rückversicherung an die Münchner Muttergesellschaft weiter. Organisatorisch ist KA direkt beim Ressort von Münchener-Rück-Rückversicherungsvorstand Torsten Jeworrek angesiedelt.

Mit der neuen Gesellschaft tritt die Münchener Rück, eigentlich ein Großhändler des Risikoschutzes, mit den Erstversicherern in Konkurrenz, die gleichzeitig ihre wichtigste Kundenbasis im Kerngeschäft sind. Hauptwettbewerber in den drei von der KA verfolgten Geschäftsfeldern sind Allianz und HDI-Gerling, der Industrieversicherer des Talanx-Konzerns. „Wir suchen auch internationales Geschäft“, sagte KA-Chef Schmidt. Das würde dann über die Münchener-Rück-Töchter Watkins oder Great Lakes geleitet.

Der Aufbau der Kölner Gesellschaft ist Teil der Wachstumsinitiative „Changing Gear“, die Vorstandschef Nikolaus von Bomhard der Münchener Rück verordnet hat. Weil es im Kerngeschäft starken Preisdruck gibt, sieht von Bomhard dort kaum Wachstumsmöglichkeiten. Er sucht nach Alternativen. Dazu gehört KA ebenso wie die Mitte des Monats in den USA erworbene Versicherungsgruppe Midland.

Von den aktuell 27 Mitarbeitern der KA kommen 20 von Gerling. Der Grund: Gerlings neuer Eigner Talanx legt sein gesamtes Schaden- und Unfallgeschäft in Hannover zusammen. Viele Angestellte, die nicht mitziehen wollen, suchen Alternativen. Die KA-Führung besteht neben Schmidt, der 30 Jahre bei Gerling war, aus Rainer Asmussen mit 25 Jahren und Raimund Kurth mit 36 Jahren Gerling-Erfahrung.

Quelle: Financial Times Deutschland

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