Spezialist deckt Garantie- und Reparaturkosten von Autos
Von Herbert Fromme, Köln Die Versicherungsgruppe Zurich Financial Services (ZFS) hat den Autogarantieversicherer Real Garant vom ADAC gekauft. Er versichert Autoverkäufer und -besitzer gegen Garantieansprüche und Reparaturkosten. Den Preis wollten Käufer und Verkäufer nicht nennen. Branchenkreise nehmen an, dass er ein politisches Element hat – Zurich hatte einen Wettbewerb um die Partnerschaft mit dem ADAC für einen gemeinsamen Autoversicherer gewonnen. Deshalb seien die ursprünglich genannten 15 Mio. Euro bis 25 Mio. Euro trotz der nicht sehr überzeugenden Leistung von Real Garant durchaus realistisch, hieß es.
Real Garant sitzt in Neuhausen/Fildern bei Stuttgart. Das Unternehmen erzielte 2006 mit 76 Mitarbeitern Prämieneinnahmen von 45 Mio. Euro und einen kleinen Betriebsgewinn von 1,7 Mio. Euro. Die 1993 gegründete Gesellschaft gehört der ADAC-Schutzbrief-Versicherung in München. Sie ist in Deutschland, Belgien, Österreich und Spanien vertreten. Schon länger berichten Assekuranzkreise, dass der ADAC mit der Entwicklung bei Real Garant unzufrieden war. Deshalb bot der Automobilclub im März 2007 das Unternehmen mehreren deutschen Versicherern an.
Unter den Interessenten waren auch die Gothaer in Köln und die Nürnberger Versicherung. Sie sind gemeinsam Eigentümer des Spezialversicherers Car Garantie in Freiburg, des wichtigsten Konkurrenten von Real Garant. Allerdings ist Car Garantie deutlich größer und verzeichnet mehr als 100 Mio. Euro Prämieneinnahmen. Den Gesamtmarkt in Deutschland schätzt Real Garant auf 225 Mio. Euro.
Im September gründeten Zurich und ADAC gemeinsam die neue ADAC Autoversicherung AG, Zurich hält 51 Prozent. Um die Rolle als ADAC-Partner hatte sich auch die R+V bemüht, die bisher einer der beiden Versicherer war, an den der ADAC Autopolicen vermittelte.
Bisher agierte der Autoclub nur als Vermittler, die Risiken wurden von Zurich zu 51 Prozent und der R+V-Tochter Kravag zu 49 Prozent getragen. Zurzeit sind rund 320 000 Fahrzeuge mit 120 Mio. Euro Jahresbeitrag derart versichert. Die Risiken gehen auf die neue Firma über.
Quelle: Financial Times Deutschland
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