Versicherer profitiert von Steuersenkungen
Von Patrick Hagen, Köln Die Schweizer Versicherungsgruppe Zurich Financial Services (ZFS) hat ihren Gewinn in den ersten neun Monaten des Jahres um 25 Prozent auf 4,2 Mrd. $ gesteigert und die Jahresprognose angehoben. Der Konzern profitierte von einem Rückgang der Steuerzahlungen um 170 Mio. $, unter anderem durch die Steuerreform in Deutschland, und von der Auflösung von Schadenrückstellungen für frühere Jahre. Trotz der Gewinnsteigerung fiel die Aktie in Zürich um 1,4 Prozent auf 322,5 Franken.
Die Gesellschaft hat sich in den vergangenen zwei Jahren aus einer schweren Krise herausgearbeitet. ZFS galt in der Branche lange als Übernahmekandidat. Solche Gerüchte sind leiser geworden. Statt dessen hat das Unternehmen selbst fünf kleinere Zukäufe vollzogen, darunter ist der Autogarantieversicherer Real Garant.
Vorstandschef James Schiro sagte am Donnerstag, dass der Gewinn durch eine bessere Risikoauswahl und durch Kosteneinsparungen bis 2010 um 3,1 Mrd. $ steigen soll. Damit setzt er dem Konzern deutlich anspruchsvollere Vorgaben. Vor einem Jahr hatte er noch als Ziel genannt, den Gewinn bis 2008 um 2 Mrd. $ zu steigern. Die bisherigen Steigerungsziele werde ZFS übererfüllen, sagte Schiro. Das Unternehmen sei auf gutem Weg, das Ziel einer Gewinnsteigerung um 700 Mio. $ für 2007 zu übertreffen. Im Jahr 2006 hatte der Konzern 4,5 Mrd. $ verdient.
In der Schaden- und Unfallversicherung ging der Gewinn im dritten Quartal allerdings von 1,0 Mrd. $ auf 982 Mio. $ zurück. Der Orkan „Kyrill“ und die Flutkatastrophe in Großbritannien kosteten ZFS zusammen 761 Mio. $. Im Neunmonatsvergleich verschlechterte sich die Schaden- und Kostenquote um 2,4 Prozent auf 96,9 Prozent der Beiträge.
Quelle: Financial Times Deutschland
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