Deutschlandchef präsentiert Erfolge nach DBV-Übernahme
Von Herbert Fromme, Köln Der Axa-Konzern in Köln hat die Beiträge in den ersten neun Monaten des Jahres gegen den Markttrend erheblich gesteigert. Insgesamt konnte der zur Pariser Axa-Gruppe gehörende Konzern Prämien von 7,4 Mrd. Euro verbuchen, das ist ein Plus von 2,3 Prozent. „Der Markt ging im selben Zeitraum um 0,2 Prozent zurück“, sagte Deutschlandchef Frank Keuper.
Axa war jahrelang bekannt für schwaches Wachstum. Bei den Axa-Zahlen sind die Umsätze der 2006 übernommenen DBV Winterthur in beiden Jahren enthalten. Der Kauf zahlt sich offenbar aus.
Die Integration der DBV Winterthur verlaufe „äußerst erfolgreich“, sagte Keuper. Insgesamt will der Konzern die Zahl der ursprünglich 12 000 Stellen ohne betriebsbedingte Kündigungen um 1200 reduzieren. „Wir sind der Gegenentwurf zu Allianz und Talanx/Gerling“, sagte Keuper unter Verweis auf andere Versicherungsfusionen mit drastischeren Maßnahmen.
Vor allem in der Autoversicherung konnten die Kölner punkten: Hier stiegen ihre Beiträge um 1,5 Prozent auf 1,25 Mrd. Euro, während Keuper für den Markt einen Rückgang um 2,1 Prozent feststellte. Es sei aber nicht sicher, ob der Konzern auch für das volle Jahr einen Zuwachs melden könne. Die Axa nehme große Lebensverträge gegen Einmalbeitrag, die vor allem als Kapitalanlage gedacht seien, nicht mehr im selben Maß wie 2006 an, sagte Vorstand Heinz-Peter Roß. Das wirkt sich kräftig auf die Beitragseinnahmen aus. Roß ist aber nicht unzufrieden. In den ersten neun Monaten steigerte Axa das Neugeschäft um 4,1 Prozent, während sie für den Markt von einem Rückgang um 10,3 Prozent ausgeht.
Zum Gewinn wollte Keuper nur wenig sagen: „Stabil wäre konservativ.“ 2006 hatte allein die Axa 435 Mio. Euro verdient. Das Ergebnis 2007 wird auch durch die Steuerreform positiv beeinflusst.
Die Axa wird künftig separate Lebens- und Sachversicherer für den öffentlichen Dienst betreiben, die DBV Leben und DBV Versicherung. Die DBV Krankenversicherung dagegen wird keine eigene Gesellschaft, sondern eine Niederlassung der Kölner Axa Kranken. Auch künftig wird die Axa nur Rechtsschutzpolicen der 40-Prozent-Beteiligung Roland verkaufen. Den DBV-Bestand mit 25 Mio. Euro Jahresprämie hat die Gruppe für einen ungenannten Preis an Roland verkauft.
Quelle: Financial Times Deutschland
Dieser Beitrag ist nur für Premium-Abonnenten vom Versicherungsmonitor persönlich bestimmt. Das Weiterleiten der Inhalte – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Bitte bedenken Sie: Mit einer von uns nicht autorisierten Weitergabe brechen Sie nicht nur das Gesetz, sondern sehr wahrscheinlich auch Compliance-Vorschriften Ihres Unternehmens.
Diskutieren Sie mit
Kommentare sind unseren Abonnenten vorbehalten. Bitte melden Sie sich an oder erwerben Sie hier ein Abo