Konzern hält mehr als 95 Prozent an Lebensversicherer
Von Herbert Fromme, Köln D er Versicherungskonzern Allianz wird seine Tochter Allianz Lebensversicherung in Stuttgart voll übernehmen. Der Konzern hält nach Zukäufen mehr als 95 Prozent und will die Restaktionäre abfinden, wie Allianz Leben mitteilte. Ab der Schwelle von 95 Prozent erfüllt die Mutter die Voraussetzungen für einen Squeeze-out.
Der Versicherungsriese bindet Deutschlands größten Lebensversicherer noch enger ein. Die Allianz baut seit zwei Jahren die Struktur im Heimatmarkt drastisch um. Faktisch werden die Gesellschaften in den drei Hauptsparten Schaden-Unfallversicherung, Lebensversicherung und private Krankenversicherung in der neuen Allianz Deutschland fusioniert und die Verwaltungsfunktionen zusammengelegt, wenn auch die Firmen selbst aus rechtlichen Gründen separat bleiben müssen. Die Vertriebe wurden in einer neuen Gesellschaft vereinigt. Ohne Minderheitsaktionäre bei der Allianz Leben wird die Führung der Deutschland-Gruppe einfacher.
Chef der Allianz Deutschland ist Gerhard Rupprecht, der vorher lange Jahre an der Spitze der Allianz Leben stand. Damals bestand er auf größtmöglicher Eigenständigkeit der Gesellschaft, jetzt gilt er als Baumeister der engen Integration.
Vor dem Zukauf hielt der Konzern 92,58 Prozent an der Lebensversicherungstochter. Der Ausbau auf mehr als 95 Prozent und der Squeeze-out dürften den Konzern rund 600 Mio. Euro kosten. Den verbleibenden Aktionären will die Gruppe mindestens den gewichteten Durchschnittskurs der vergangenen drei Monaten zahlen, der bei 774,21 Euro lag. Der Kurs stieg Freitagabend von 810 Euro auf 825 Euro. Bei 10,5 Millionen Aktien beträgt die Börsenkapitalisierung 8,67 Mrd. Euro.
Die Allianz hatte bereits im Frühjahr 2007 ein Übernahmeangebot von 750 Euro gemacht, verfehlte aber damals das Ziel von 95 Prozent.
Quelle: Financial Times Deutschland
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