Versicherungsmakler meldet leichten Gewinnrückgang
Von Herbert Fromme, Köln Der US-Versicherungsmakler Aon beschleunigt seinen Umbauprozess und zentralisiert das Unternehmen. Aon wird künftig das gesamte Vermittlungsgeschäft weltweit in einer einzigen Einheit betreiben, der Aon Risk Services mit mehr als 26 000 Mitarbeitern und 5 Mrd. $ Einnahmen.
Weil die Fortschritte beim Umbauprogramm so groß seien, habe Aon die Einführung der neuen Struktur um ein Jahr vorziehen können, teilte Aon-Chef Greg Case mit. Keine Angaben machte er zum Schicksal der Zwischenebene für Europa, den Nahen Osten und Asien, die ein eigenes Board mit Sitz in London hatte. Sehr wahrscheinlich werde diese Ebene abgeschafft, hieß es in Versicherungskreisen. Die deutsche Tochter Aon Jauch & Hübener würde dann direkt aus Chicago geführt.
Großmakler wie Aon, Marsh und Willis verdienen ihr Geld mit der Versicherungsvermittlung für große Konzerne und ihre Beratung. Weil die Preise für Versicherungsschutz sinken, gehen die Provisionseinnahmen der Makler zurück. Dazu kommen die Spätfolgen des großen Maklerskandals in den USA, die zu Einnahmeausfällen führen. Die Branche reagiert mit Spar- und Umbauprogrammen sowie Konsolidierungsbemühungen. Der Weltmarktdritte Willis prüft gerade, ob er den größeren, aber angeschlagenen Rivalen Marsh kaufen soll.
Aon wird mit den Problemen offenbar besser fertig als andere. Das Unternehmen behauptet, den langjährigen Weltmarktführer Marsh jetzt in dieser Rolle abgelöst zu haben. Marsh bestreitet das.
Der Konzernumbau ist mit der Reduzierung der Belegschaft verbunden, von 43 000 Mitarbeitern sollen 2700 gehen. In einem 2005 begonnenen Programm senkte Aon die Stellenzahl bereits um 3600. Für Deutschland rechnen Versicherungskreise mit 150 bis 200 Stellen von 1600, die in der neuen Runde abgebaut werden sollen.
Im vierten Quartal 2007 verdiente das Unternehmen 207 Mio. $, ein Rückgang um 7,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2006. Für das Gesamtjahr meldet Aon aber eine Gewinnsteigerung um 20 Prozent auf 864 Mio. $.Euro
Quelle: Financial Times Deutschland
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