Heftige Konkurrenz mit Katar und Saudi-Arabien
Von Herbert Fromme, Köln Das Emirat Dubai versucht mit aller Macht, sich als Rückversicherungszentrum zu etablieren, spürt aber scharfen Gegenwind aus benachbarten Ländern. Vor allem Katar und Saudi-Arabien wollen Dubai nicht kampflos die regional führende Rolle überlassen.
Der hohe Ölpreis beschert der Region einen Infrastrukturboom – und Hochhäuser, Häfen sowie Flughäfen müssen versichert werden. „Wir haben in den ersten zwei Monaten 100 Risiken geprüft und 20 gezeichnet, das ist sehr gut“, sagte Mark Byrne, Chef des Bermuda-Rückversicherers Flagstone Re, der FTD. Flagstone nahm 2007 sein Geschäft in Dubai auf. „Viele führende Unternehmen sind bereits hier, dazu zählen AIG, Generali, Allianz sowie Flagstone Re“, sagte Omar Bin Sulaiman, Gouverneur des Dubai International Financial Centre (DIFC).
Erfolgreich waren allerdings auch die Rivalen. Hannover Rück hat sich mit ihrer Tochtergesellschaft für das so genannte Takaful-Geschäft in Katar angesiedelt. Dabei handelt es sich um Policen, die mit dem islamischen Recht vereinbar sind. Saudi-Arabien hat gerade eine eigene Rückversicherung zugelassen, Saudi Re in Riad.
Weltmarktführer Münchener Rück sitzt in Dubai, sieht aber auch Kostenprobleme. „Die Kostenvorteile von Dubai gegenüber anderen Standorten in der Region werden kontinuierlich geringer, das gilt zum Beispiel für Mietkosten“, sagte Christian Kraut, der für die Region zuständige Abteilungsleiter.
„Dubai ist aber eher ein globales Zentrum als die übrigen guten Zentren in der Region“, sagte Byrne. Auch sei es leichter, ein internationales Team anzusiedeln. „Natürlich gibt es Steuervorteile, aber die Aufsicht entspricht in weiten Teilen der in Großbritannien“, sagte er.
Bermuda-Gesellschaften, die mit US-Kapital ausgestattet sind, werden von Dubai besonders umworben. Nicht ohne Grund richtete das DIFC im März das sonst in Bermuda stattfindende World Insurance Forum mit 300 Teilnehmern aus. Den Hauptsitz in Dubai hat die Gulf Re, ein neues Gemeinschaftsunternehmen der Bermuda-Gruppe Arch und des Staatsfonds von sechs Golfstaaten.
Quelle: Financial Times Deutschland
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