Gruppe hofft auf Wachstum in anderen Geschäftsfeldern
Der Hannoveraner Versicherer VHV zieht im Preiskrieg in der Autoversicherung die Krallen ein. Der fünftgrößte deutsche Kfz-Versicherer will seinen Marktanteil behaupten – aber nicht weiter ausbauen. Um von dem Geschäftsfeld unabhängiger zu werden, setzt der Versicherungsverein nun auf Wachstum in der Bau- und der Gewerbeversicherung. „Wir wollen bei Kfz unseren Marktanteil verteidigen und außerhalb wachsen“, sagte Uwe Reuter, der Vorstandschef der VHV Holding. In der Autoversicherung würden die Margen immer kleiner.
In der Sparte tobt ein harter Wettbewerb. Der Marktanteil der VHV ist 2007 um 0,15 Prozentpunkte auf 4,04 Prozent gesunken. „Wir gehen aber davon aus, dass wir das im guten Jahresendgeschäft 2007 mehr als wettgemacht haben“, sagte Reuter. Diese Verträge werden 2008 wirksam und in der Bilanz sichtbar. Netto hat die VHV zum Jahreswechsel 90 000 neue Kfz-Verträge gewonnen, davon kommen 80 000 über ihren neuen Direktversicherer Hannoversche Direkt.
Die Kooperation mit der HUK-Coburg – der Nummer zwei im Markt – bei der Schadenbearbeitung in Vertrags-Werktstätten sei gut angelaufen, sagte Reuter. „Gemeinsam mit der HUK-Coburg haben wir eine größere Einkaufsmacht“, sagte er. Weitere Kooperationen dieser Art seien nicht ausgeschlossen. Auch an weiteren Fusionen, strategischen Partnerschaften oder anderem „nichtorganischen Wachstum“ ist Reuter interessiert. Noch sei aber nichts spruchreif.
In der Bauversicherung konnte die VHV ihre Marktführerschaft um 0,3 Prozentpunkte auf 16,9 Prozent ausbauen. In diesem Feld sucht sie nach Kooperationen oder anderen Wegen, um Kunden ins Ausland begleiten zu können.
Die Beitragseinnahmen der Gruppe sanken 2007 um 1,7 Prozent auf 2,04 Mrd. Euro. Vor Steuern und Rückstellungen stieg der Gewinn um drei Prozent auf 122 Mio. Euro. Der Überschuss nach Steuern und Rückstellungen sank um 22 Prozent auf 23 Mio. Euro. Von der US-Hypothekenkrise seien 0,04 Prozent der Kapitalanlagen betroffen, sagte Reuter. Das entspricht 3,7 Mio. Euro.
Quelle: Financial Times Deutschland
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