Finanzvertrieb vermittelt neuartiges Versicherungsprodukt
Von Ilse Schlingensiepen, Köln In einer einzigen Police bündelt der Finanzvertrieb MLP erstmals gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und private Krankenversicherung (PKV). Das Angebot richtet sich an gesetzlich Versicherte, die später in die PKV wechseln wollen. Bei der Police kooperieren der PKV-Anbieter Münchener Verein und die Kasse IKK Direkt.
Die Grenzen zwischen GKV und PKV weichen auf. Mit der Gesundheitsreform hat die Politik den Kassen PKV-Instrumente an die Hand gegeben und der PKV mit dem Basistarif ein Element der Sozialversicherung aufgezwungen.
Hauptzielgruppe von MLP sind junge Gutverdiener wie Hochschulabgänger. Sie werden auch bei Krankenkassen immer beliebter. MLP vermittelt auch Kunden an preisgünstige Kassen wie die IKK Direkt.
Seit Februar 2007 können Angestellte nur dann in die PKV, wenn sie drei Jahre lang mehr als die Versicherungspflichtgrenze von zurzeit 4012,50 Euro monatlich verdient haben. Darunter leiden die PKV-Anbieter und Vertriebe wie MLP, denen das hoch verprovisionierte PKV-Geschäft wegbricht. Wer als Versicherter der IKK Direkt die neue MLP-Police „Clever care“ kauft, kann nach drei Jahren ohne neue Gesundheitsprüfung zum Münchener Verein wechseln. Das kann die Prämien senken. Die Police umfasst eine Krankenhauszusatzversicherung und eine Auslandsreisedeckung. Bekommt der Versicherte während der drei Jahre eine von 28 definierten schweren Krankheiten, wird er beim Arzt zudem wie ein Privatpatient behandelt.
„Für den Kunden ist es wichtig, dass der Versicherungsschutz möglichst einfach ist und er nur einen Ansprechpartner hat“, sagte MLP-Vorstand Gerhard Frieg der FTD. Außerdem sei die Kombinationsdeckung vorteilhafter als der Kauf einzelner Bausteine. „Der private Schutz wird dadurch preisgünstiger und effizienter“, sagte Frieg. Wenn sich die Police am Markt bewährt, rechnet er mit vergleichbaren Modellen anderer Anbieter.
„Wir wollen bei einer interessanten Zielgruppe möglichst viele Kunden gewinnen“, sagte ein Sprecher der IKK Direkt. Gerade die Behandlung als Privatpatient bei schweren Erkrankungen sei für die Kunden interessant. Der spätere Wechsel in die PKV sei nur eine Möglichkeit, folge aber nicht automatisch.
Zitat:
„Der Schutz wird preisgünstiger und effizienter“ – MLP-Vorstand Frieg –
Quelle: Financial Times Deutschland
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