Versicherer sieht Spielraum für weitere Preissenkungen
Von Ilse Schlingensiepen, Köln Im Kampf um Marktanteile in der Autoversicherung ist die Kölner DEVK bereit, deutliche Prämienrückgänge hinzunehmen. „Wir werden auch in diesem Jahr alles daran setzen, unsere Bestände zu sichern und weiter auszubauen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Friedrich Gieseler gestern in Köln.
Die von zwei Versicherungsvereinen geführte DEVK ist der fünftgrößte Kfz-Versicherer in Deutschland. Sie zählt in diesem Segment zu den preisgünstigsten Anbietern.
Trotzdem hatte sie im Jahreswechselgeschäft 2006/2007 rund 20 000 Verträge verloren. Die DEVK verstärkte die Vertriebs- und Marketinganstrengungen und war zu Preissenkungen bereit. Das jüngste Wechselgeschäft brachte prompt ein Plus von 70 000 Verträgen.
Schon 2007 sanken die Kfz-Prämieneinnahmen von 729 Mio. Euro 2006 auf 700 Mio. Euro. Das habe die DEVK bewusst in Kauf genommen, sagte Gieseler. „Ziel ist es, unsere Attraktivität im Markt beizubehalten und die Kundenbindung bei der DEVK zu fördern.“
Das Unternehmen erzielt mit der Autoversicherung bessere Erträge als die meisten Konkurrenten. Die Schaden-/Kostenquote, also das Verhältnis von Prämieneinnahmen zu Aufwendungen für Kosten und Schäden, lag 2007 bei 94,3 Prozent, verglichen mit 100 Prozent im Markt. „Die Schmerzgrenze ist bei uns bei 115 Prozent erreicht, aber selbst das wäre noch keine Katastrophe“, sagte der Konzernchef. Kapitalerträge und Abwicklungsgewinne erlauben den Autoversicherern solche Kalkulationen.
Im Bestreben, den Schadenaufwand im Griff zu halten, setzt der Versicherer unter anderem auf Tarife mit Werkstattbindung. In diesem Bereich sei die DEVK auch an der Zusammenarbeit mit anderen Versicherern interessiert, sagte er.
Die Gruppe erzielte 2007 Prämieneinnahmen von 2,1 Mrd. Euro, das war eine Steigerung um 1,0 Prozent.
Quelle: Financial Times Deutschland
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