KOLUMNE
Herbert Fromme
Am Mittwoch fiel der Kurs der
Allianz-Aktie kurzzeitig unter 100 Euro. Am Donnerstag sorgten Meldungen über den unmittelbar bevorstehenden Verkauf der Dresdner Bank für einen Anstieg um fünf Prozent. Deutlicher konnten es die Anleger kaum sagen: Sie halten nichts von dem kapitalintensiven Ausflug in die Großbankenwelt, deren hohe Risiken die gegenwärtige Kreditkrise erneut aufzeigt. Allianz-Chef Michael Diekmann hat keine andere Wahl – er muss die Dresdner Bank wieder loswerden.
Diekmann hat in fünf Jahren sehr viel verändert und dabei auch dringend nötige Umbauten angestoßen. Dabei hat er sich nicht nur Freunde gemacht, im Gegenteil: Bei der deutschen Belegschaft und großen Teilen des Managements ist er nicht beliebt, seine Hausmacht ist klein geblieben. Seit mehr als einem Jahr verläuft der Allianz-Kurs deutlich schlechter als der Dax. Da ist es eher eine düstere Warnung als ein Trost, dass der Kurs des großen Rivalen AIG noch deutlicher eingebrochen ist. Diekmann hat beim Verkauf der Bank genau einen Schuss frei – wenn der nicht sitzt, ist seine Zukunft höchst ungewiss.
Herbert Fromme ist Versicherungskorrespondent der FTD.
E-Mail fromme.herbert@ftd.de
Quelle: Financial Times Deutschland
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