Neuer Vertrieb bietet eigene und fremde Verträge an
Von Herbert Fromme, Köln
Der Hannoveraner Versicherungskonzern Talanx gründet eine neue Vertriebsgesellschaft. Die neue Aktiengesellschaft heißt Deutsche Privatvorsorge AG und sitzt in Darmstadt. Entsprechende FTD-Informationen bestätigte eine Sprecherin. Anders als der normale Versicherungsaußendienst, dessen Vertreter nur die Angebote des eigenen Hauses verkaufen, soll die Deutsche Privatvorsorge Verträge der konzerneigenen HDI-Gerling-Töchter wie auch Policen anderer Anbieter vertreiben. Damit wird es den Vertretern leichter gemacht, als unabhängige Berater aufzutreten.
Auch die Vertriebe AWD in Hannover und OVB in Köln gehören mehrheitlich Versicherern, verkaufen aber für zahlreiche Anbieter. AWD gehört Swiss Life, OVB dem Deutschen Ring.
Vorstände der Deutschen Privatvorsorge sind Lüder Mehren, zugleich Vorstandsmitglied der HDI-Gerling Lebensversicherung, und Norbert Hergenhahn. Hergenhahn war bis 2007 einer der beiden Geschäftsführer von Commerz Partner, einem jetzt aufgelösten Vertriebsunternehmen von Commerzbank und AMB-Generali-Tochter Volksfürsorge. Commerz Partner verkaufte vor allem Lebensversicherungen an Bankkunden, sie wurde in die Commerzbank integriert.
Die Vertreter der neuen Truppe sollen vor allem unter Bankmitarbeitern rekrutiert werden. Zielgruppe sind wohlhabende Kunden. In der ersten Phase investiert Talanx knapp 20 Mio. Euro, sehr rasch sollen 60 Vertriebsleute angeworben werden. Mit dem Namensbestandteil „Deutsche“ lehnt sich Talanx an die Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) an, die vor allem für Aachen-Münchener und Deutsche Bank unterwegs ist.
Talanx betreibt zwei Lebensversicherer. Die Proactiv Holding in Hilden verkauft über Bankschalter, zu ihr gehören die CiV-Versicherung und die PB-Versicherungen mit den Partnern Citi- und Postbank. Die HDI-Gerling Lebensversicherung setzt auf den eigenen Außendienst und Makler. Mit der Neugründung reagiert Talanx auf die Vertriebsschwäche der HDI-Gerling-Leben. Ihr deutsches Neugeschäft soll im ersten Halbjahr um gut 40 Prozent eingebrochen sein.
Quelle: Financial Times Deutschland
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