Einschätzungen zur künftigen Entwicklung der Containerschifffahrt kennzeichnet vor allem eins: Unsicherheit. Langfristig wird der Bedarf nach Transporten auf Containerschiffen zwar wachsen, da sind die Experten einig. Kurzfristig aber scheint der Boom gebrochen. Auf der Hauptroute von Asien nach Europa, wo die größten Schiffe eingesetzt werden, ist das Volumen im Juni zurückgegangen, zum ersten Mal seit 2001.
Die Reeder sind überrascht und alarmiert. Denn mit der Auslastung der Schiffe sinken auch die Frachtraten, die sie ihren Kunden in Rechnung stellen können, und damit ihre Erlöse. „Der Einbruch kam sehr schnell“, sagt Rod Riseborough, Chef der Far Eastern Freight Conference. In dieser Organisation sind Reeder zusammengeschlossen, die rund 70 Prozent des Aufkommens auf dieser Strecke repräsentieren.
Auch der Hamburger Hafen, der wichtigste deutsche Anlandeplatz für Importe aus China, hat den Abschwung zu spüren bekommen. Im ersten Halbjahr wuchs der Containerumschlag nur um 3,8 Prozent, deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Reeder und Häfen schauen jetzt mit Spannung auf das Geschäft im August und September, wenn die Weihnachtsware aus Asien nach Europa verschifft wird.
Katrin Berkenkopf
Quelle: Financial Times Deutschland
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