1954 gründete die Münchener Rück die erste lateinamerikanische Rückversicherungstochter nach dem Zweiten Weltkrieg. „Damals überlegte das Management, was denn der sicherste Hafen in Lateinamerika sei, wirtschaftlich und politisch“, sagt Münchener-Rück-Vorstand Georg Daschner. „Man suchte den stabilen Einfluss der USA, eine gute logistische Lage sowie einen relativ entwickelten Versicherungsmarkt mit guten Gesellschaften. Das konnte ja nur Kuba sein.“ Deshalb gründete der Münchener Konzern damals in Havanna die Reassecuradora de las Americas und betreute von dort aus die gesamte Region.
1959 kam Fidel Castro. „Die Firma besteht heute noch, auch wenn sie kein Geschäft machen darf“, sagt Daschner. Jährlich reiche man sogar eine Bilanz sein. Auch das Geschäftsgebäude, eine äußerst gepflegte Villa im Kolonialstil, gehört noch den Münchenern. „Sie wurde nicht enteignet. Verwaltet wird sie von einer Immobilienfirma des kubanischen Staates.“ In dem Gebäude haben ausländische Firmen ihre Büros. Die Miete geht an den kubanischen Staat, der das Haus dafür gut in Schuss hält. Daschner beschwert sich nicht. „Wir sind froh, dass uns das überhaupt gelassen wurde.“Herbert Fromme
Quelle: Financial Times Deutschland
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