Branche rechnet für 2009 mit stagnierenden Prämien
Von Herbert Fromme, Berlin
Die deutschen Lebensversicherer erwarten wegen der Kapitalmarktkrise für ihre Kunden niedrigere Erträge. Sie sehen aber keinerlei Gefahr, dass Versicherte eingezahlte Gelder verlieren könnten. „Wir sind als Lebensversicherer natürlich durch die Kapitalmarktkrise betroffen, wir leben ja nicht auf einem anderen Planeten“, sagte Maximilian Zimmerer, Chef der Allianz Leben, auf einer Pressekonferenz des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Es gebe stille Lasten auf festverzinsliche Wertpapiere und Abschreibungen auf Aktien. Diese würden Kunden vor allem beim Schlussüberschuss und den Schlusszahlungen spüren, erläuterte Zimmerer. Diese Summen werden bei Ablauf der Policen fällig.
Die laufende Überschussbeteiligung hingegen wird den Kunden jährlich gutgeschrieben. Sie beträgt für 2008 zusammen mit den Garantiezinsen im Durchschnitt 4,34 Prozent. Die Höhe der laufenden Überschussbeteiligung hänge im Wesentlichen vom Zinsniveau ab, so Zimmerer: „Das war 2008 starken Schwankungen unterworfen.“
Jeder Versicherer müsse nun entscheiden, ob die laufende Überschussbeteiligung dazu passe. Diesen Wert legen die Unternehmen in diesen Wochen für das kommende Jahr fest, er ist eine zentrale Größe im Konkurrenzkampf.
Der GDV erwarte für 2009 kein Beitragswachstum, während er für 2008 noch ein Plus von 1,5 Prozent auf 165,3 Mrd. Euro prognostiziere, sagte der scheidende Präsident Bernhard Schareck. Zum Nachfolger wurde gestern HUK-Coburg-Chef Rolf-Peter Hoenen gewählt. Die Lebensversicherungsbeiträge werden um 1,5 Prozent sinken, weil viele Verträge auslaufen, während die Krankenversicherer um drei Prozent zulegen und die Schaden-/Unfallversicherung stagniert. In der Autosparte erwartet der GDV auch 2009 sinkende Einnahmen.
Quelle: Financial Times Deutschland
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