Vertrieb verkauft keine Verträge des Großaktionärs
Von Herbert Fromme, Köln
Der größte Schweizer Lebensversicherer Swiss Life will die Probleme um seine Beteiligung beim Wieslocher Finanzvertrieb MLP im kommenden Jahr lösen. „Das Thema MLP hat bei uns Toppriorität“, sagte Swiss-Life-Chef Bruno Pfister der Zürcher „Handelszeitung“. „Wir werden diese Frage im Laufe des nächsten Jahres abschließend klären.“ Pfister machte keine näheren Angaben, ob dies einen Übernahmeversuch oder einen Anteilsverkauf bedeutet.
Swiss Life ist bereits Mehrheitsaktionär des MLP-Konkurrenten AWD in Hannover und hält dort 97 Prozent der Anteile. Im August 2008 hatte MLP-Chef Carsten Maschmeyer zunächst aus privaten Mitteln 26,75 Prozent an MLP erworben und die Aktien später an Swiss Life weitergereicht. Maschmeyer kündigte an, AWD und MLP fusionieren zu wollen.
MLP konterte mit einer Kapitalerhöhung von zehn Prozent, die von Axa, Allianz und der britischen HBOS-Gruppe gezeichnet wurde. Dadurch fiel der Swiss-Life-Anteil an MLP auf 24,3 Prozent.
Beide Vertriebe leiden unter schwachen Absatzzahlen, deshalb ist eine weitere Konsolidierung in der Branche sehr wohl möglich. Gegen ein Zusammengehen mit AWD sträuben sich aber Gründer und Großaktionär Manfred Lautenschläger sowie der MLP-Vorstand unter Uwe Schroeder-Wildberg.
MLP kündigte am Freitag an, Swiss-Life-Policen nicht mehr aktiv zu vertreiben, nachdem die Kartellbehörden dem Kauf der MLP-Anteile durch Swiss Life zugestimmt hatten und er vollzogen wurde. So solle der Anschein einer Interessenkollision vermieden werden.
Quelle: Financial Times Deutschland
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