Manager lechzen nach Strafrechtsschutz

Versicherer sind im Zuge der Finanzkrise wählerisch

Die Nachfrage nach Strafrechtsschutzversicherungen für Manager steigt im Zuge der Finanzkrise stark an. Anbieter sind bei der Annahme von Kunden aber sehr wählerisch. Besonders schwer zu bekommen sind die Policen für Manager aus der Finanzbranche, berichtete Gerhard Horrion, Chef des Rechtsschutzversicherers Roland, am Freitag. Auch bei Verträgen, die kartellrechtliche Auseinandersetzungen decken sollen, halten sich Versicherer zurück. Nach seinen Schätzungen haben etwa 15 Prozent der Manager in Deutschland eine derartige Police. „Ich kann mir vorstellen, dass sich die Verbreitung dieser Policen in den kommenden drei Jahren verdoppeln wird.“ Roland ist nach Allianz, DAS und ARAG der viertgrößte deutsche Rechtsschutzanbieter.

Die Gesellschaft kündigte zudem an, aus Imagegründen bei Klagen von Anlegern in Lehman-Brothers-Produkte gegen Banken großzügig Deckung zu gewähren. „Wenn es irgendwie möglich ist, werden wir unseren Kunden Geleitschutz geben“, sagte Horrion. Wettbewerber verweisen auf Ausschlussklauseln für Anlagen mit Wett- und Spielcharakter. Bislang haben sich 135 Anleger der US-Pleitebank Lehman Brothers bei Roland gemeldet, der Versicherer rechnet mit 1000 geschädigten Kunden. Am Freitag unterlag ein Halter von Lehman-Zertifikaten im ersten Prozess dieser Art vor dem Landgericht Frankfurt.

Anja Krüger

Quelle: Financial Times Deutschland

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