Viertgrößter Rückversicherer der Welt trumpft auf
Nach einem „verlorenen Jahr 2008“ erwartet die Hannover Rück für 2009 eine Eigenkapitalrendite zwischen 15 und 20 Prozent. Eine solche Rendite entspräche 700 Mio. Euro Gewinn. „Wir haben die Finanzkrise überwunden“, sagte Vorstandschef Wilhelm Zeller, der im Juni dieses Jahres in den Ruhestand geht, vor Journalisten. Die Aktie des weltweit viertgrößten Rückversicherers stieg gestern um zehn Prozent auf 26,30 Euro.
Für 2008 will Zeller im März Zahlen vorlegen. In den ersten drei Quartalen hatte der Rückversicherer nach hohen Abschreibungen auf Aktien und andere Anlagen 140 Mio. Euro Verlust verbucht. Rückversicherer bieten Erstversicherungsunternehmen wie Axa oder Basler Schutz gegen Katastrophenschäden und andere Belastungen.
Zeller zeigte sich äußerst optimistisch: Das Interesse an Rückversicherungen steige wieder, sagte er. Wegen der Krise schrumpfe die Kapitalbasis der Erstversicherer, und es gebe ein gestiegenes Risikobewusstsein bei den Gesellschaften. „Diese gestiegene Nachfrage trifft auf ein verringertes Angebot.“
Insgesamt konnte die Hannover Rück bei den Vertragsverhandlungen zum 1. Januar 2009 Preissteigerungen von drei Prozent durchsetzen. Das dabei neu verhandelte Geschäft machte 69 Prozent des Umsatzes außerhalb der Lebensversicherung aus. In manchen Sparten schossen die Raten nach oben, vor allem bei Kredit- und Vermögensschadenversicherungen. „Wir haben durchschnittliche Ratenerhöhungen von 50 Prozent für Programme, die seit 20 Jahren schadenfrei sind“, sagte Zeller.
In Deutschland sei das Prämienwachstum allerdings „leicht hinter den Erwartungen zurückgeblieben“, sagte Vorstandsmitglied Michael Pickel. Das liegt vor allem an den weiterhin kaum steigenden Preisen für die Autoversicherung.
Anne-Christin Gröger,
Hannover, und Herbert Fromme, Köln
Quelle: Financial Times Deutschland
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