Versicherer will Anteil an Finanzvertrieb reduzieren
Von Herbert Fromme, Zürich,
und Patrick Hagen, Köln
Der Schweizer Lebensversicherer Swiss Life denkt Zürcher Branchenkreisen zufolge über eine Reduzierung seines Anteils am Finanzvertrieb MLP nach. Eine Entscheidung sei aber noch nicht getroffen. „Man kann niemanden zu seinem Glück zwingen. Wenn MLP die Synergieeffekte nicht sieht, hat das Unternehmen ein Problem“, heißt es in den Kreisen. Swiss Life wollte keine Stellung nehmen. „Das Thema hat aber 2009 höchste Priorität, und wir wollen es in diesem Jahr abschließend lösen“, sagte eine Sprecherin.
Swiss Life hält seit vergangenem Jahr einen Anteil von knapp unter 25 Prozent an MLP. Der Versicherer, der auch die Mehrheit am konkurrierenden Finanzvertrieb AWD hält, hatte das Aktienpaket von AWD-Chef Carsten Maschmeyer erworben. Maschmeyer wollte beide Unternehmen zu einem neuen Vertriebsgiganten zusammenführen.
MLP wehrte sich von Anfang an gegen die Pläne und reagierte mit einem Verkaufsstopp von Swiss-Life-Verträgen. Zuvor hatte das Unternehmen über eine Kapitalerhöhung den Swiss-Life-Anteil unter 25 Prozent gedrückt. MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg hatte am Mittwoch erneut eine Fusion ausgeschlossen. „MLP ist unter dem Dach eines einzelnen Versicherers nicht vorstellbar“, sagte er. Die MLP-Aktie brach am Donnerstag um 6,1 Prozent auf 8,45 Euro ein.
Quelle: Financial Times Deutschland
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